Die Urbanisierung hat in vielen chinesischen Städten zu Problemen geführt. Sie haben identische Geschäftszentren, einen riesigen Einstrom von Pendlern während der Rush-Hour und leiden unter Luftverschmutzung durch Fahrzeugemissionen, so Kuang Hongguang, stellvertretender Vorstand des Chinesischen Forschungsinstituts für Industriecluster.

Kuang hielt seine Rede am 5. September auf dem Dritten Wirtschaftsgipfel in Changchun in der Provinz Jilin. Er sprach als einer von Millionen Beijinger Bewohnern, die unter den Problemen der rapiden Urbanisierung leiden. "Die Anordnung der Stadt ist ziemlich irrational, da sie nicht auf den Menschen konzentriert ist, sondern hauptsächlich auf Gebäude", meint er.

Laut Kuang hat die Regierung bislang zu viel Wert auf die Entwicklung von Immobilien um des Wirtschaftswachstums willen gelegt. Vieles der Beijinger historischen Architektur, beispielsweise die Wohnhöfe in Beijings Hutongs (schmale Gassen), wurden abgerissen.

Er nahm das japanische Tokio und die Stadt Gothenburg in Schweden als zwei Beispiele, um zu argumentieren, dass die Urbanisierung sorgfältig geplant werden muss. "In Tokio ist jede kleine Straße genau entworfen, und in Gothenburg wird Müll in acht verschiedene Tonnen kategorisiert. Viele Häuser in Gothenburg stehen seit Hunderten von Jahren unter Schutz."

Der internationale Gipfel wurde von der Asia-Pacific CEO Association (APCEO) ins Leben gerufen und von den dazu gehörenden Regierungen mitveranstaltet. Die in der Provinz Jilin abgehaltene Konferenz konzentriert sich auf die Chancen von Chinas nachhaltiger Urbanisierung für die globale Kooperation und zieht Lehren aus Urbanisierungserfahrungen in der ganzen Welt.