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22. 10. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Regierung zum Anbau von genmodifiziertem Getreide aufgefordert

Schlagwörter: genetisch, Getreide , Forschung

Experten für die Forschung von genetisch modifizierten Produkten haben bekannt gegeben, dass sie die chinesische Zentralregierung im Juli ersucht haben, die Produktion von genetisch modifiziertem Getreide zu erhöhen.

Experten für die Forschung von genetisch modifizierten Produkten haben bekannt gegeben, dass sie die chinesische Zentralregierung im Juli ersucht haben, die Produktion von genetisch modifiziertem Getreide zu erhöhen. Über 60 Akademiker von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften haben eine Petition unterzeichnet und an die Regierung geschickt, so Li Ning, Akademiker von der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften und Professor an der China Agricultural University. Gegenüber China Daily bezeichnete Li, der ebenfalls die Petition unterzeichnete, am Sonntag die Situation von genmodifiziertem Getreide in China als "äußerst ernst".

China ist eines der größten Konsumländer von genmodifizierten Produkten, doch derzeit hänge es von Importen ab, anstatt sein eigenes genmodifiziertes Getreide anzubauen und zu verkaufen, so Li. "Seit 1996, als die USA begannen, Gentechnologie für den Anbau von Sojabohnen anzuwenden, sind die Kosten für Soja drastisch gesunken, und China muss seitdem derartige Produkte importieren", so er. "Rund drei Viertel des Soja auf dem chinesischen Markt werden importiert. Die Regierung bezuschusst Soja-Anbauer stark, aber sie produzieren nur 12 Millionen Tonnen an nicht-genmodifiziertem Soja pro Jahr, und Ihre Produkte sind nicht wettbewerbsfähig."

Unter dem genmodifizierten Hauptgetreide in China könne nur Baumwolle in großem Umfang angebaut und verkauft werden, so Huang Dafang, Wissenschaftler am Forschungsinstitut für Biotechnologie an der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften. Das berge eine Bedrohung für die Lebensmittelsicherheit in China, insbesondere wenn internationale Lebensmittelpreise zu steigen beginnen.

Zhang Qifa, Professor an der Huazhong Agricultural University und Akademiker an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, erklärte gegenüber Southern Metropolis Daily, dass 61 Akademiker die Petition im Juli unterzeichnet hätten und das Agrarministerium um Vorantreibung des Anbaus von genmodifiziertem Reis gebeten hätten. Die beiden Arten an genmodifiziertem Reis, die von seiner Universität entwickelt worden sind, wurden 2009 vom Agrarministerium als sicher zertifiziert, aber die Zertifikate werden am 17. August 2014 auslaufen. Hinzu kommt, dass für genmodifiziertes Getreide nicht nur ein Sicherheitszertifikat nötig ist, um auf den Markt zu kommen, sondern auch ein Zertifikat von Agrarbehörden, das besagt, dass es profitabel ist. Die beiden Arten an genmodifiziertem Reis, die von der Universität entwickelt wurden, haben Sicherheitszertifikate bekommen, aber nicht mehr, so dass sie die Kommerzialisierung nicht geschafft haben. "Das Agrarministerium hat keine Methode gefunden, um unseren genmodifizierten Reis zu kommerzialisieren, denn es gab Einwendungen der Öffentlichkeit gegen genmodifizierte Produkte", so Zhang.

Im September stellte das Agrarministerium ein Interview mit Lin Min, einem Mitglied des Komitees zur Bewertung der Sicherheit von genmodifizierten Organismen, auf seine Website, und äußerte, dass genmodifizierte Lebensmittel genauso sicher wie nicht-genmodifizierte Lebensmittel seien. Die Stellungnahme des Ministeriums war teilweise eine Reaktion auf einen Artikel, der im August von Global Times veröffentlicht worden war, und in dem hieß, dass wissenschaftliche Forschungsprojekte "erwiesen haben, dass genmodifizierte Lebensmittel eine hohe Korrelation an Dutzenden Krankheiten, wie Tumore und Unfruchtbarkeit, haben". Sowohl Huang als auch Li erklärten, dass genmodifizierte Produkte, die von dem Ministerium zertifiziert sind, sicher konsumiert werden können.

2012 veröffentlichten der französische Wissenschaftler Gilles-Eric Seralini und seine Kollegen im Journal Food and Chemical Toxicology die Ergebnisse einer zweijährigen Studie darüber, wie genmodifizierter Mais, der von Monsanto, einem Chemie- und Landwirtschaftskonzern mit Sitz in den USA, produziert wurde, sich auf die Gesundheit von Ratten auswirkt. Die Forschungsergebnisse veranlassten zu mehr Bedenken der Öffentlichkeit gegenüber die Sicherheit von genmodifiziertem Getreide, indem es hieß, dass genmodifizierte Lebensmittel die Sterberate und das Vorkommen von Tumoren bei Ratten erhöhe.

Allerdings erklärte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) später, dass die Forschung fehlerhaft sei und die Ergebnisse unsicher seien. Im November 2012 erklärte die EFSA auf ihrer Website, ernste Fehler in Aufbau und Methodologie einer Arbeit von Seralini et al. bedeuteten, dass sie nicht akzeptabel den wissenschaftlichen Standards genüge, und es bestehe kein Bedarf, vorherige Sicherheitsbewertungen für genetisch modifizierten Mais NK603 noch einmal zu untersuchen".

Quelle: german.china.org.cn

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