Bei der Umfrage unter 2.330 Personen im Alter von 25 und 34 gaben 43 Prozent der verheirateten Befragten an, sie hätten vor ihrer Heirat mit ihrem Partner zusammengelebt. "Der Begriff eheähnliche Gemeinschaft hat nicht mehr die negativen Konnotationen, die er früher in China hatte", erklärt Chen Binbin, Psychologiedozentin an der Universität, die bei der Studie geholfen hat.

Rund 70 Prozent der verheirateten Befragten erklärte, sie hätten mit ihrem Partner zusammengelebt, nachdem sie weniger als ein Jahr mit ihm zusammen waren, während 82 Prozent angaben, sie hätten weniger als ein Jahr zusammengelebt, bevor sie geheiratet hätten. Immer mehr Menschen lebten vor der Ehe zusammen, da sie sehen wollten, wie es ist und ob sie miteinander zurechtkommen, so Chen. "In China wird das als Probeehe angesehen."
Nahezu 95 Prozent der verheirateten Befragten sagten, sie seien bereits verlobt gewesen oder hätten schon vor der Ehe klare Pläne gehabt, zu heiraten, bevor sie zusammengezogen seien. Bei der Umfrage wurde auch herausgestellt, dass diejenigen, die mehr als 18 Monate vor der Heirat zusammengelebt haben, allgemein nach der Heirat glücklicher waren als diejenigen, die keine solche Erfahrung hatten.

Von allen Befragten waren 44 Prozent Single und ein Prozent geschieden. Nur acht Prozent der Singles antworteten, sie hätten nicht vor, zu heiraten. Nahezu 96 Prozent der Befragten gaben an, sie hofften, ein oder zwei Kinder zu haben, während zwei Prozent sagten, sie wollten mehr als drei. Der Rest wollte keine Kinder.

Die Studie wurde im Rahmen der Fudan Yangtze River Delta Social Transformation Survey ausgetragen, die das Ziel hat, Veränderungen in der chinesischen Gesellschaft aufzuzeichnen, indem dem Leben der Menschen, die in den 1980er Jahren geboren sind, in Bezug auf Bildung, Ehe und Jobs nachgegangen wird. Die 1980er Generation repräsentiert eine besondere Gruppe an Menschen in China, da sie in einem Zeitraum großer sozialer und wirtschaftlicher Veränderungen geboren wurden und diesen Zeitraum miterlebt haben. Die Akademiker der Fudan-Universität hoffen, dass die Ergebnisse der Studie zukünftigen Regierungen bei der Entwicklung der Sozial- und Wirtschaftspolitik von Nutzen sein werden.