Das Forschungsinstitut von China National Petroleum Corp. schätzt, dass Chinas jährlicher Ölverbrauch bei 508 Millionen Tonnen liegt, von dem lediglich 210 Tonnen aus dem Inland stammen.

Einige Analysten glauben, dass China sogar noch mehr Öl aus dem Ausland benötigt.

Gao Jian, Anaylst bei dem Beratungsunternehmen Sublime China Information Co Ltd., ist der Meinung, dass das Erdöl aus dem Ausland sogar 60 Prozent des gesamten inländischen Ölverbrauchs ausmache.

"Es ist eine gute Zeit für China Öl aus dem Ausland zu beziehen und seine Reserven zu füllen, da die Ölpreise in der ersten Hälfte des Jahres gefallen sind. Ich denke, dass die Importe im zweiten Halbjahr nochmal um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zunehmen werden", sagt Gao.

Mit 129 Millionen Tonnen Öl, das China in den ersten fünf Monaten diesen Jahres aus dem Ausland bezogen hat, ist der Import im Vergleich zum Vorjahr um 10,9 Prozent gestiegen. Chinas Auslandsabhängigkeit bei Erdöl liegt demnach laut China National Petroleum Corp. bei 59,87 Prozent.

Wegen der Unruhen im Irak erwarte man einen Ölpreisanstieg, der Folgen für die weltweite Versorgung haben könnte, heißt es weiter im Bericht.

Gao glaubt jedoch nicht, dass die Ereignisse im Irak Chinas Ölversorgung gefährden könnten.

Die Nachfrage nach Ölprodukten ist in China im ersten Halbjahr nur schwach angestiegen.

Auch der Dieselkonsum in China hat in den letzten 14 Monaten aufgrund der Konjunkturflaute abgenommen.

Allein im Produktionsbereich ist der Dieselverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 13,5 Prozent gesunken.

Auch im Energiebereich und in der Bauindustrie ist in diesem Jahr 16,8 Prozent bzw. 18,3 Prozent weniger Diesel verbraucht worden als im Vorjahr.

Gao erklärt, dass eine Reihe von politischen Maßnahmen zur Abschaffung veralteter Produktionsverfahren der Grund für den geringeren Dieselverbrauch seien.

"Viele Unternehmen aus energieintensiven Industrien mussten schließen, aber auch der zunehmende Einsatz von Erdgas hat dazu geführt, dass weniger Diesel konsumiert wird", erklärt Gao.