Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>China Schriftgröße: klein mittel groß
20. 08. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Standesamt in Xi'an begrenzt tägliche Annahme von Scheidungsanträgen

Schlagwörter: Standesamt Scheidungsanträge Xi'an

Ein Standesamt in Xi'an, der Provinzhauptstadt von Shaanxi, hat beschlossen, pro Tag nur noch 15 Scheidungsanträge anzunehmen.

"Ich unterstütze diese Maßnahme", sagt ein 46-jähriger Bewohner namens Yu. "Meine Frau und ich hatten uns vor 10 Jahren nach einem heftigen Streit aus einem Impuls heraus scheiden lassen. Doch wir beide bereuten unsere Entscheidung, als wir die Scheidungsurkunden erhalten hatten. Zwei Jahre danach haben wir wieder geheiratet, weil wir einander immer noch liebten."

Wenn diese vom Standesamt getroffenen Maßnahme damals schon existiert hätte, hätten er und seine Frau sich vielleicht gar nicht scheiden lassen. Sie hätten womöglich mehr Zeit gehabt, über ihre Entscheidung nachzudenken, fügt Yu hinzu.

Ein anderer Bewohner namens Zhao sagt, dass Paare sich gut überlegen sollten, ob sie sich scheiden lassen, da es eine wichtige Familienangelegenheit sei.

Andere finden wiederum, dass Paare das Recht hätten, sich zu trennen und dass solche Maßnahmen nicht notwendig seien.

He Rui, ein Anwalt aus Xi'an, ist der Meinung, dass der Beschluss ein erheblicher Eingriff in die Privatsphäre sei und den Leuten die Freiheit nimmt, sich scheiden zu lassen.

Die Maßnahme war in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, nachdem eine 30-jährige Frau namens Wang aus dem Chang'an-Bezirk scheiden lassen wollte und das dortige Standesamt ihr am 14. August erklärte, dass sie und ihr Ehemann damit rechnen müssten, die Scheidung mehrmals zu beantragen.

Wang und ihr Ehemann wurden daraufhin jedes mal von einem Mitarbeiter des Standesamtes damit vertröstet, an einem anderen Tag wiederzukommen, da die begrenzte Anzahl für die tägliche Aufnahme von Scheidungsanträgen schon erreicht worden sei.

Lin Wenhui, dem Leiter des Standesamtes zufolge wolle man sich mit der im März 2012 eingeführten Maßnahme nicht in die Entscheidung von Paaren, sich scheiden zu lassen, einmischen oder sie gar davon abhalten. Man wolle Ehepaare lediglich davor "bewahren", Entscheidungen aus Wut oder aus einem Impuls heraus zu treffen, die sie später bereuen könnten.

Statistiken zufolge hatten im Jahr 2011 in diesem Bezirk mehr als 1900 Paare die Scheidung eingereicht. Nachdem diese Maßnahme in Kraft trat, war die Zahl der Scheidungen 2012 auf 1760 und 2013 auf 1720 gefallen.

Folgen Sie German.china.org.cn auf Twitter und Facebook und diskutieren Sie mit!

Quelle: german.china.org.cn

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr