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22. 04. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kinder von Wanderarbeitern haben erhöhtes Risiko, straffällig zu werden

Schlagwörter: Wanderarbeiter Kinder, kriminell

Der Nachwuchs von Wanderarbeitern hat es in den Städten nicht leicht: Viele von ihnen werden aus dem sozialen Umfeld gerissen, haben Schwierigkeiten, weiterführende öffentliche Schule zu besuchen und Eltern, die sich nicht um sie kümmern können. Diese Struktur führt gemäß einem kürzlich veröffentlichten Bericht zu Erziehungsfragen dazu, dass Kinder von Migranten häufiger kriminell werden.

“Es besteht ein wichtiger Zusammenhang zwischen Familienfaktoren und Jugendkriminalität. Ungesunde Familienstrukturen, unpassende Erziehungsmethoden und das schlechte wirtschaftliche und kulturelle Umfeld gelten als Schlüsselfaktoren, welche Jugendliche straffällig werden lassen”, hieß es im Bericht, den das 21st Century Education Research Institute am Montag veröffentlichte.

“Rund 36,7 Prozent der jugendlichen Straftäter gehen weder zur Schule, noch arbeiten sie. 27,3 Prozent sind Kinder, die zu Hause bleiben, während die Eltern als Wanderarbeiter in anderen Städten arbeiten; 26,9 Prozent sind Kinder von Wanderarbeitern, die mit ihren Eltern an deren neuem Arbeitsplatz wohnen”, sagte Zhang Liangxu, Vize-Direktor des Forschungszentrums für Chinas Kinder und Jugendliche.

Zhang und sein Kollege Zhao Huijie führten eine Untersuchung in einer Jugendstrafanstalt durch. Dabei fanden sie heraus, dass 9,1 Prozent der Jugendlichen Kinder von Migrantenfamilien waren, die zu Hause blieben, während ihre Eltern in einer neuen Stadt arbeiteten. 9 Prozent waren Kinder von Migrantenfamilien, die mit ihren Eltern an einen neuen Ort zogen.

“Die Kinder von Wanderarbeitern können sich nicht so einfach an die neue Umgebung gewöhnen. Wenn Kinder mit ihren Eltern in Städte ziehen, dann müssen sie sich rasch in das urbane Leben einfügen. Einige Kinder ziehen schon in einem sehr jungen Alter in die Städte und die Eltern, die mit der Arbeit beschäftigt sind, können ihnen nicht genügend Aufmerksamkeit schenken. Da kann es passieren, dass sich Jugendliche auf falsche Art dem Stadtleben hingeben. Auf der anderen Seite ist die Stadt nicht genügend tolerant, um die neuen Bewohner warm aufzunehmen und ihnen die nötige Hilfe zu bieten”, schrieb Zhang im Bericht.

Chinas schnelle wirtschaftliche Entwicklung hat zahlreiche Wanderarbeiter in die Städte gelockt. Doch auf Grund des strengen Haushalt-Register-Systems dürfen Kinder von Wanderarbeitern in den Städten häufig keine öffentlichen Schulen besuchen. Viele von ihnen müssen getrennt von ihren Eltern in der alte Heimat bleiben. Einige Kinder können in den Städten zwar die Primar- oder Mittelschule absolvieren, doch auf Grund des Mangels an guten Schulen kommen sie selten in Genuss einer vernünftigen Ausbildung.

Gemäß der nationalen Volkszählung vom Jahr 2010 reisten 35,8 Millionen Kinder unter dem Alter von 18 Jahren mit ihren Eltern zur Arbeit mit. Weitere 61 Millionen Kinder blieben in den ländlichen Gegenden, während ihre Eltern in den Städten arbeiteten.

Laut dem Bericht waren 20 Prozent der 278,9 Millionen Kinder im Land nicht in der Lage, bis Ende 2013 eine öffentliche Schule zu besuchen. Die Zentralregierung hatte deswegen schon 2012 die Lokalregierungen angewiesen, den Kindern von Wanderarbeitern zu erlauben, weiterführende Schulen zu besuchen und das nationale Hochschulexamen zu absolvieren. Im vergangenen Jahr versuchten die großen Städte wie Beijing, Shanghai und Guangzhou jedoch die Bevölkerungszunahme einzudämmen und haben unter anderen die Regeln verschärft, die es Kindern von Wanderarbeitern erlauben, in den Städten in öffentliche Schulen zu gehen.

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Quelle: german.china.org.cn

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