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25. 09. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China und Europa stehen vor Ausbruch eines Handelskriegs Exklusiv

Schlagwörter: Handelskrieg Anti-Dumping-Verfahren Solarprodukt Anti-Subventions-Untersuchung

Derzeit befindet sich China im größten bisher dagewesenen Handelsstreit seiner Geschichte: Am 6. September hat die EU-Kommission ein Anti-Dumping-Verfahren gegen die chinesischen Solarprodukte eingeleitet. Li Huiying, die stellvertretende Direktorin der Europa-Abteilung der Akademie für internationale Wirtschaftszusammenarbeit des chinesischen Handelsministeriums, verwies in einem Interview mit China.org.cn darauf, dass China und Europa vom Ausbruch eines Handelskriegs bedroht seien.

Anti-Dumping-Untersuchung: EUs wichtigstes Selbsthilfemittel gegen den Handel mit China

Li Huiying sagt, die Anti-Dumping-Untersuchung sei stets das wichtigste protektionistische Mittel im Außenhandel mit China. Am 17. April 2010 habe die EU eine Anti-Subventions-Untersuchung gegen chinesisches Kunstdruckpapier im Anschluss an die Anti-Dumping-Untersuchung im Februar angekündigt. Dies war die erste Anti-Subventions-Untersuchung der EU gegen chinesische Produkte. Dies sei eine Blaupause für Anti-Dumping- und Subventions-Untersuchungen gewesen.

Bemerkenswert sei, dass Europa und die USA in Bezug auf den Außenhandel mit China immer mehr zusammenhandeln würden. Gegenüber Chinas Export von Textilprodukten und Autoseinzelteilen, beim Wechselkurs gegenüber den RMB bis hin zu Chinas Politik zu den seltenen Erden hätten die USA und die EU gemeinsam Herausforderungen an China gesetzt. die Solarprodukte seien hier keine Ausnahme. Zuerst hätten die USA die Flagge der Anti-Dumping-Untersuchung hochgehalten und im März und Mai die Anti-Dumping- und Subventions-Steuer gegen chinesische Solarprodukte angekündigt. Anschließend habe die EU im September ein Anti-Dumping-Verfahren gegen die aus China importierten Solarplatten, Solarzellen und Einzelteile der Solaranlagen eingeleitet. Diesmal seien noch mehr Produkte involviert als beim US-amerikanischen Fall.

Seit Chinas Eintritt in die WTO strömen zahlreiche chinesische Produkte zu günstigen Preisen auf den internationalen Markt. Inzwischen haben die Handelsstreitigkeiten zwischen China und anderen Ländern zugenommen. Chinesische Unternehmen mussten immer mehr Anti-Dumping-Untersuchungen hinnehmen. Nicht nur die USA und die EU-Länder, sondern auch viele Entwicklungsländer hätten China unter Druck gesetzt. In den vergangenen Jahren stand China an der Spitze der von Anti-Dumping-Untersuchung betroffenen Länder auf dem internationalen Markt.

Chinas Gegenmaßnahmen: China und die EU stehen vor Ausbruch eines Handelskriegs

Mit der Zunahme von Chinas Handelsstreitigkeiten auf dem internationalen Markt hat die chinesische Regierung neben Gesprächen, Verhandlungen, Einsprüchen und Klagen bei der WTO-Organisation auch andere effektive Verteidigungsmaßnahmen zum Schutz eigener Interessen ergriffen. Zum Beispiel reichten die vier großen Hersteller des polykristallen Siliziums, die 80 Prozent Anteil dieser Branche ausmachen, wegen der US-amerikanischen und europäischen Anti-Dumping-Untersuchungen im vergangenen August Beschwerden beim chinesischen Handelsministerium ein. Sie forderten, Anti-Dumping-Untersuchungen gegen die polykristallen Siliziumprodukte aus der EU einzuleiten. Derzeit hat das chinesische Handelsministerium diesen Fall angenommen.

Wie die Handelsstreitigkeiten zwischen China und der EU ausgehen, sei derzeit noch offen. Die beiden Seiten stünden jedoch vor Ausbruch eines Handelskrieges.

Entwicklung der chinesischen Solarbranche: Trotz Problemen gute Zukunftsaussichten

In den vergangenen Jahren hätte sich die chinesische Solarindustrie rasant entwickelt. Es sei eine relativ vollständige Industriekette entstanden. Obwohl die chinesische Solarbranche über den weltweit größten Umfang verfügt, seien die Technologien und Anwendungen in diesem Bereich immer noch vernachlässigt worden.

Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens streben die Unternehmen hektisch und blind nach dem schnellen Erfolg, wiederholen Produkte mit wenig Technologie und denken nicht an Innovation und Fortschritt. Dies führt dazu, dass die Branche rasch expandiert, die Technologien dabei zurückbleiben und Probleme wie Verschmutzung, hoher Energienverbrauch bei der Herstellung von polykristallem Silizium entstanden sind. Alle diesen Faktoren führen auch zum "Flaschenhals", der eine gesunde Branchenentwicklung behindert.

Der andere Grund würde im Mangel einer entsprechenden Politik und der staatlichen Unterstützung liegen. Der heimische Markt sei fast noch nicht erschlossen. Die riesige Produktionsleistung sei für den internationalen Markt, vor allem den US-amerikanischen und europäischen Markt. Die sinkende Nachfrage aus der EU würde die chinesische Solarindustrie sicherlich beeinträchtigen.

Deswegen sollten die chinesischen Solarhersteller auf der einen Seite Innovationen und Reformen vorantreiben, um sich zu einer hochtechnologischen Industrie zu entwickeln. Auf der anderen Seite soll auch der heimische Markt erschlossen werden. Die Regierung soll die saubere, sichere und zuverlässige Energieform unterstützen und tatkräftig vorantreiben.

Der Kommentar spiegelt die Meinung der Autorin wider, nicht notwendigerweise die von China.org.cn.

Quelle: german.china.org.cn

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