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07. 03. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
In der zweiten Hälfte des Jahres 2011 war eine chinesische Stadt häufig in den Schlagzeilen: Wenzhou. Viele Geschäftsführer kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) waren aus der Stadt in der südostchinesischen Provinz Zhejiang geflohen, weil sie die Wucherzinsen einiger Kredithaie nicht mehr bezahlen konnten. Zahlreiche Firmen machten deswegen Bankrott. Die Existenzkrise dieser Unternehmen stelle keinen Zufall, sondern ein unvermeidliches Resultat der Existenz in einem zu engen "Lebensraum" dar, sagte Li Huiying, Wissenschaftlerin am Forschungsinstitut für internationale Handels- und Wirtschaftskooperation des chinesischen Handelsministeriums, gegenüber China.org.cn.
In den 1990er Jahren hatte es noch viele Existenzgründer gegeben. Im neuen Jahrhundert scheint jedoch die Beamtenprüfung wieder in Mode zu sein: Anstatt selbst die Führung eines eigenen Unternehmens zu übernehmen, streben viele lieber eine Beamtenkarriere an. Unternehmer schaffen Eigentum, Jobs und Geld – aber die Politiker geben das Geld aus. Dieser Wandel sei von einem großen Umfeld verursacht worden, so Li. Er zeige, dass die Entwicklungsrichtung, der Systemaufbau sowie die Politik und deren Maßnahmen problematisch seien. Die Bedingungen für die KMU werden immer schlimmer. Neben der schweren Steuerbelastung sehen sie sich noch anderen Problemen wie zum Beispiel Strom- und Kapitalengpässen gegenüber. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die hohen Finanzierungskosten, die schnell steigenden Löhne, die steigenden Rohstoffpreise sowie die Aufwertung des Yuan – all diese Schwierigkeiten verringern die Gewinne und verschärfen so die Krise der KMU.
"Laut unseren eigenen Untersuchungen machen die KMU 99 Prozent aller Unternehmen in China aus und bieten fast 80 Prozent der Arbeitsplätze. Sie schaffen fast 60 Prozent des gesamten Exportvolumens. Man sollte daher großen Wert auf sie legen. In dieser Hinsicht sollten wir von Europa lernen: Wegen ihrer Rolle in der Gesellschaft und bei der Beschäftigung werden die KMU dort immer von der Regierung unterstützt, wenn sie Schwierigkeiten haben. Die großen Unternehmen sind dazu fähig, sich selbst zu retten. In China ist die Situation das krasse Gegenteil: Immer haben die großen Staatsunternehmen hier während Krisenzeiten profitiert. Ihre ständige Expansion hat gewissermaßen den "Lebensraum" der KMU verkleinert und macht ihre Lebensbedingungen immer schwerer. Unter diesen Bedingungen werden viele KMU verschwinden", sagte die Wissenschaftlerin weiter.
Um diese Probleme zu lösen, sollte die Regierung zuerst ihre Vorstellungen und Funktionen verändern, die Marktinterventionen reduzieren, mehr gesellschaftliche Verantwortung tragen und mit Gesetzen und Verordnungen gerechte Marktbedingungen für alle Unternehmen schaffen. Darüber hinaus sollte sie konkrete Maßnahmen, beispielsweise Steuervergünstigungen, Finanzierungshilfen, die Ausbildung qualifizierter Arbeitskräfte und ein besseres Informationsangebot, ergreifen. "Nur wenn die Regierung den Unternehmern genügend Freiräume bietet, können diese ihre Fähigkeiten voll entfalten."
Quelle: german.china.org.cn
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