Am Montag um 10 Uhr fand eine Pressekonferenz der chinesischen Zentralbank (People's Bank of China) im Rahmen der Jahrestagung des Volkskongresses (NVK) statt. Zentralbankpräsident Zhou Xiaochuan, die stellverstretende Vorsitzende Hu Xiaolian, der stellverstretende Vorsitzende Liu Shiyu sowie der Vizedirektor der chinesischen Notenbank, Yi Gang, beantworteten dabei die Fragen der Journalisten zur "Währungspolitik und Finanzreform" Chinas.

Ein Journalist des Wall Street Journal wies auf der Pressekonferenz darauf hin, dass nach der offiziellen Statistik Chinas Handelsdefizit in den vergangenen zwei Monaten ein Allzeithoch erreicht habe. Er fragte, ob dies bedeute, dass der Wechselkurs des Yuan bereits in die Richtung des Ausgleiches gegangen ist. Zudem informierte er sich bei den ranghohen Beamten der chinesischen Notenbank, welche Auswirkungen die Statistik auf die Schwankungen des Wechselkurses habe.

Yi Gang, Vizedirektor der chinesischen Notenbank und zugleich Leiter des staatlichen Devisenamtes, erklärte, China bemühe sich in den letzten Jahren, den Handelsüberschuss zu reduzieren, den Handelsausgleich zu fördern und die inländische Nachfrage anzukurbeln. Dabei seien bereits beträchtliche Erfolge erzielt worden. Dass Chinas Außenhandel in den vergangenen zwei Monaten eine negative Tendenz aufgewiesen habe, sei somit eine positive Erscheinung, so Yi.

Über die Entwicklungstendenz des Yuan-Wechselkurses meinte Yi, seit dem vierten Quartal 2011 gebe es sowohl auf den inländischen Spot- und Terminmärkten als auch auf dem Offshore-NDF-Markt Erwartungen und Schwankungen in beide Richtungen. Niemand könne sagen, was der ausgeglichene Wechselkurs sei. Dies solle durch das Angebot-und Nachfrage-Verhältnis auf dem Markt bestimmt werden, sagte Yi.

Des Weiteren bekräftigte der Leiter des Devisenmarktes, dass das Entstehungssystem des Wechselkurses ständig optimiert werden solle. "Wir wollen hier ausdrücklich erklären, dass China an der markorientierten Reform des Yuan-Wechselkurs festhält", sagte Yi. Der Markt solle bei der Entstehung des Wechselkurses eine größere Rolle spielen. Dies werde dem internationalen Handelsausgleich und der nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft zugute kommen, so Yi.