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27. 03. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Als Ärztin in China: Mut und Offenheit gefordert Exklusiv

Schlagwörter: Ärztin Chengdu Volkswagen ParkwayHealth

von Elke Lütke-Entrup, Chengdu

Dr. Daria Branka (36) ist Internistin in der ParkwayHealth Klinik in Chengdu, dem größten internationalen Krankenhaus Asiens. Gleichzeitig arbeitet sie als Bereitschaftsärztin für die FAW-VW-Niederlassung in Chengdu. Branka lebt seit fast vier Jahren mit ihrer Familie in China, zunächst in Beijing und seit einem Jahr in der Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan.

Daria Branka im Team von ParkwayHealth

China.org.cn: Frau Dr. Branka, wie ist das Leben in Chengdu?

Dr. Daria Branka: Im Vergleich zu Beijing ist es hier für Ausländer ein wenig abenteuerlicher. Die Ausländergemeinde ist klein, es sind zirka 5000 Menschen. Nur sechs Prozent der Einwohner sprechen Englisch. Die meisten sprechen den lokalen Dialekt, und nicht alle beherrschen Mandarin. Selbst mit meinen wenigen Kenntnissen der chinesischen Sprache komme ich deswegen nicht immer weiter und muss mich mit Händen und Füßen verständigen. Außerdem sind die Verkehrsteilnehmer sehr südländisch-temperamentvoll, und legen die Verkehrsregeln etwas weniger streng aus als in Beijing. Die Menschen hier haben eine andere Mentalität als die in Beijing. Sie genießen eher das Leben und sind weniger arbeitsfokussiert.

Was gefällt Ihnen an ihrer Arbeit als Ärztin in China?

Obwohl ich eigentlich Internistin bin, kann ich meine Arbeit mit der eines deutschen Allgemein- oder Hausarztes vergleichen. Das war auch in Beijing bei meiner Tätigkeit in der International SOS Klinik schon so. Ich bin mit einem sehr breiten Krankheitsspektrum konfrontiert. Schön sind die Vielfalt der Nationalitäten und die gegenseitige Verbundenheit in der Ausländergemeinde. Trotz oder gerade wegen der geringen Zahl der Ausländer habe ich rasch sehr viele Menschen kennen gelernt. Zwischen Arzt und Patient entsteht schnell ein enges Verhältnis. Durch die relativ kleine Anzahl der Patienten kann ich mit jedem Patienten viel Zeit verbringen und alle Details seiner Krankheit und Therapie detailliert besprechen. Es ist normal, dass ich alle meine Patienten ein paar Tage nach der Untersuchung anrufe und mich nach deren Gesundheitszustand erkundige. In Deutschland wäre das aufgrund der vielen Patienten gar nicht möglich.

Was gefällt Ihnen weniger?

In der Notrufzentrale 112 wird nur Chinesisch gesprochen. Ohne Mandarinkenntnisse hat ein Anrufer im Notfall keine Chance. Die technische Ausstattung der Klinik und die verfügbaren Medikamente unterscheiden sich von dem, was ich in Europa gewohnt bin. Zum Glück ist unsere Klinik an eines der größten Krankenhäuser in China, das Chengdu Number 1 People's Hospital, angebunden. Im Notfall können wir von den dort arbeitenden Kollegen Hilfe anfordern, auch wenn es manchmal noch ein wenig mühsam ist, sich gegenseitig zu verständigen.

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Quelle: german.china.org.cn

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