Ethnische Minderheiten in Xinjiang

Seit alters ist Xinjiang von vielen ethnischen Gruppen bevölkert. Schon im Altertum wohnten hier mehrere Stämme und ethnische Gruppen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Xinjiang 13 größere ethnische Gruppen gezählt: Uiguren, Han-Chinesen, Kasachen, Mongolen, Hui, Kirgisen, Mandschuren, Xibe, Tadschiken, Dahuren, Usbeken, Tataren und Russen. Dominierend waren die Uiguren.

Xinjiang liegt im Grenzgebiet Nordwestchinas, im Inneren Eurasiens. Es ist eines der fünf autonomen Gebiete der nationalen Minderheiten Chinas. Das Gebiet ist 1,6649 Millionen Quadratkilometer groß, macht 1/6 des chinesischen Territoriums aus und hat eine 5600 Kilometer lange Grenze zum Ausland. Xinjiang grenzt an acht Länder und war früher ein wichtiges Durchgangsgebiet der Seidenstraße. Im Jahr 2003 lebten dort 19,3395 Millionen Menschen, davon waren 11,6285 Millionen Angehörige nationaler Minderheiten, die 47 ethnischen Gruppen angehören. Das entspricht 60,13 Prozent der Gesamtbevölkerung Xinjiangs.

Zwischen Xinjiang und dem zentralchinesischen Gebiet gibt es seit mehr als 2000 Jahren Beziehungen. Im Jahr 138 v. u. Z. schickte der Han-Kaiser seinen Gesandten Zhang Qian und Truppen in die Westlichen Regionen (Xiyu, Bezeichnung für Xinjiang und einen Teil Zentralasiens während der Han-Dynastie), um zusammen mit den dort lebenden Völkerschaften die räuberischen Überfälle der Hunnen auf die Grenzgebiete der Han-Dynastie zurückzuschlagen. Im Jahr 121 v. u. Z. besiegte die Han-Armee die Hunnen-Truppen im Hexi-Korridor. Danach wurden in den Westlichen Regionen vier Präfekturen eingerichtet: Weiwu, Zhangye, Jiuquan und Dunhuang. Im Jahr 101 v.u.Z. wurden einige hundert Han-Soldaten in den Regionen südlich des Tianshan-Gebirges stationiert, wo sie auch den Boden bestellten. Im Jahr 60. v. u. Z. wurde ein Generalgouvernement in Xiyu eingerichtet. Damit begann die Han-Dynastie in Xiyu die Staatsmacht auszuüben und Xijiang wurde so Bestandteil Chinas, das von Anfang an viele Nationalitäten in sich vereinte.

Im Lauf der mehrtausendjährigen Geschichte wurde das Leben der Nationalitäten in Xinjiang von außergewöhnlichen natürlichen Gegebenheiten geprägt. Durch häufige Umsiedlungen kamen sie mit verschiedenen Religionen und Kulturen in Berührung, die ihre eigenen Sitten und Gebräuche beeinflussten. Das wird in vielen Bereichen deutlich und spiegelt sich bei den Trachten, Essgewohnheiten, Etiketten, Hochzeits-, Trauer- und Bestattungsritualen, Vorlieben, Tabus sowie auf vielen anderen Gebieten von Kultur und Kunst wider. Wer Xinjiang einmal besucht hat, spürt meist schnell die Anziehungskraft der vielfältigen Sitten und Gebräuche der verschiedenen Nationalitäten.

(China.org.cn, 1. August 2005)




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