Wohngebiet: Die Dahuren Xinjiangs wohnen
hauptsächlich in der Gemeinde Axir der Stadt Tacheng.
Bevölkerung: 2003
lebten dort 6700 Dahuren, 0,04 Prozent der Gesamtbevölkerung
Xinjiangs.
Sprache: Die
Sprache der Dahuren gehört zur mongolischen Familie des
Altai-Sprachstamms. Es gibt drei Dialekte: Butha, Qiqihar und
Xinjiang. Die Dahuren haben keine eigene Schrift. In der
Qing-Dynastie benutzten sie die mandschurische Schrift und heute
die chinesische.
Geschichte: Die
Angehörigen dieser Nationalität nennen sich selbst Dahuren. In den
chinesischen historischen Aufzeichnungen gibt es dafür verschiedene
phonetische Transkriptionen wie zum Beispiel Dahuli. Die Dahuren in
Xinjiang wurden in der Qing-Zeit Suolun-Nationalität genannt, weil
sie aus dem Suolun-Stamm kamen. Seit 1953 wurde sie offiziell
wiederum als Nationalität der Dahuren bezeichnet.
Ende der 80er Jahre des 17.
Jahrhunderts kamen die Dahuren während des Westfeldzuges der
Qing-Regierung, der den Putsch der Zhunger-Adligen in der
Westmongolei niederschlagen sollte, aus dem Gebiet Butha, Provinz
Heilongjiang im Nordosten Chinas, nach Xinjiang und wurden in die
Suolun-Truppe eingeordnet. Diese Dahuren sollten eigentlich alle
drei Jahre durch andere Truppen abgelöst werden. Im Frühjahr und im
Herbst des 28. Regierungsjahrs des Qing-Kaisers Qianlong (1763)
wurden zwei Gruppen mit insgesamt 1000 Offizieren und Soldaten der
Dahuren-Nationalität einschließlich ihrer Familienangehörigen vom
Nordosten Chinas nach Xinjiang in Marsch gesetzt. Sie sollten in
Hurgos, nördlich des Yili-Flusses stationiert werden. 1868 wurden
sie ins Gebiet Tacheng umgesetzt.
Beschäftigung: Die Dahuren leben hauptsächlich von
der Landwirtschaft, betreiben aber auch Viehzucht und Jagd.
Nahrung: Die
Hauptnahrung der Dahuren sind Speisen aus Weizenmehl. Dazu kommen
Rind- und Lammfleisch sowie Molkereiprodukte. Sie essen gern
Backpfannkuchen, Jiaozi, Nudeln und mit der Hand zu greifendes
Fleisch.
Kultur: Die Dahuren
bevorzugen traditionelle Sportarten wie Ringen, Pferderennen,
Ringkampf und Stangenziehen.
Feste: Die
wichtigsten Feste der Dahuren sind das Frühlingsfest, das
Laternenfest, das Qingming Fest (Totenfest am 5. April), das
Drachenbootfest und das Mondfest. Ihre Feste weichen nur
geringfügig von den Festen der Han ab. Außerdem begehen die Dahuren
am 16. Tag des 1. Monats nach dem traditionellen chinesischen
Mondkalender das Mohei-Fest (Fest des Schwärzens).
Religion: Die
Dahuren folgten früher dem Schamanismus. Jetzt folgt ein Teil von
ihnen dem Lamaismus.
Kleidung und Putz:
Die Männer tragen im Sommer weiße Hemden und weiße Hosen, dazu
selbstgemachte Stoffschuhe oder Lederstiefel. Im Winter tragen sie
lange, gefütterte Obergewänder, zeremonielle Kopfbedeckungen oder
Käppchen aus schwarzer Seide. Über dem Gewand tragen sie Gürtel.
Die Frauen tragen im Sommer Qipao (chinesisches Etuikleid) ohne
Gürtel, Socken aus weißem Stoff und bestickte Schuhe; im Winter
wattierte Kleidung oder Lederkleidung und Lederstiefel.
Heiratssitte: Bei
den Dahuren herrscht die Einehe vor. Innerhalb der "Hala" (Sippe
beziehungsweise Stamm) darf nicht geheiratet werden. Auch Personen,
die verschiedenen Generationen angehören, dürfen einander nicht
heiraten.
Wohnung: In der
Vergangenheit wohnten die Dahuren meist in Strohhütten oder unter
den großen Schutzdächern, die sie für ihre Pferde errichteten.
Heute bewohnen sie Häuser aus Ziegeln und Holz oder aus Erde und
Holz. Normalerweise ist die Haustür nach Osten gerichtet. In der
Mitte des Hauses liegt die Küche. Daneben befinden sich die
Wohnzimmer der Kinder und die Räume für die Familienangehörigen der
älteren Generation.
(China.org.cn, 1. August 2005)
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