Wohngebiet: Die Tadschiken leben im Autonomen
Kreis Taxkorgan der Tadschikischen Nationalität an der
nordwestlichen Grenze unseres Landes. Sie gehören zu den Tadschiken
des Hochlandes in China. Man nennt sie auch "Selekuer-Tadschiken".
"Selekuer" ist eine Ortsbezeichnung und bedeutet "Hohes Gebirge"
oder Hochland. Sie haben tief liegende Augenhöhlen, hohe
Nasenrücken, helle Hautfarbe, blonde oder schwarzbraune Haare und
blaue beziehungsweise graubraune Augen, also typische europäische
Gesichtszüge. Sie sind eine der ältesten ethnischen Gruppen in
Zentralasien.
Bevölkerung: 2003
lebten in Xinjiang 40.900 Tadschiken, das waren 0,21 Prozent der
Gesamtbevölkerung.
Sprache: Die
Tadschiken haben eine eigene Sprache, aber keine Schriftzeichen
entwickelt. Die Sprache gehört zum Pamir-Sprachzweig der iranischen
Sprachfamilie des indogermanischen Sprachstamms. Die Tadschiken
sprechen überwiegend Selekuer- oder Wahan-Dialekt. Im Autonomen
Kreis Taxkorgan der Tadschiken-Nationalität herrscht der
Selekuer-Dialekt vor, nur eine kleine Minderheit spricht
Wahan-Dialekt. Gegenwärtig gebrauchen 60 Prozent der Tadschiken die
uigurische Sprache.
Geschichte:
"Tadschik" bedeutet "Königskrone". Sie selbst nennen sich
"Nachkommen des Adlers". In einer Sage wird von der "Vermählung
einer Han-Prinzessin mit dem Sonnengott" berichtet. Noch heute
erzählt man sich Geschichten über die "Burg der Prinzessin", über
"Tanz und Flöte des Adlers" und eine sagenhafte "Handtrommel".
In alter Zeit hieß der Ort des
heutigen Autonomen Kreises Taxkorgan der Tadschik-Nationalität
"Puli", "Wulei", "Xiye", "Juandu", "Yinai", "Deruo" oder
"Xiepantuo". 1913 wurde dort ein Kreis eingerichtet, der dem Bezirk
Kashi unterstand. 1950 wurde in diesem Kreis die Volksregierung
gebildet und am 17. September 1954 schließlich wurde der Autonome
Kreis Taxkorgan der tadschikischen Nationalität gegründet.
Beschäftigung: Die betreiben Landwirtschaft,
Viehzucht, Jagd und einige Nebengewerbe. Die Bewohner der Gemeinde
Datong sind Meister des Gartenbaus.
Nahrung: Rind- und
Schaffleisch sowie Milchprodukte und Fladen sind die wichtigsten
Nahrungsmittel.
Kultur: Die
Tadschiken sind geschickte Reiter und ausgezeichnete Tänzer und
Sänger. Ihre bekanntesten Musikinstrumente sind die "Adlerflöte",
die nur drei Löcher hat, das Zupfinstrument "Rewafu" und die
Handtrommel "Dafu".
Feste: Kurban,
Xiaogongbahaer, das Fest zur Begrüßung des Frühjahrs, das Fest der
Wasserzuleitung, der Aussaat und das Laternenfest sind die
wichtigsten Feiertage.
Religion: Die
Tajiken bekannten sich früher zum Zoroastrismus, in der zweiten
Hälfte des 11. Jahrhunderts wurden sie Anhänger des Islam.
Kleidung und Putz:
Die Männer tragen lange Gewänder, Lederhüte und ein Band um die
Taille, die Frauen lieben Hüte mit feinen Stickereien und bunte
Kleider.
Heiratssitte: Es
herrscht Monogamie. Hochzeitsfeiern dauern drei Tage bei lebhafter
Stimmung. Man führt den Adlertanz auf, der von Gesang und Musik von
Flöten und Handtrommeln begleitet wird. Am dritten Tag wird der
Braut der Gesichtsschleier von einem die Feier leitenden alten,
ehrwürdigen Mann abgenommen. Damit beginnt das neue Leben des
Paares.
Wohnung: Die
Tadschiken leben meist in eingeschossigen Häusern aus Stein und
Holz, die im Inneren fünf tragende Säulen haben. Es gibt keine
Fenster, sondern stattdessen Oberlichter, die von einer aus fünf
Schichten bestehenden Holzkonstruktion getragen werden. Die
Tadschiken nennen diese Häuser "Langaili".
(China.org.cn, 1. August 2005)
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