Wohngebiet: Die Uiguren in Xijiang leben
hauptsächlich in den drei Gebieten Hetan, Kaxgar und Aksu, südlich
des Tianshan-Gebirges.
Bevölkerung: Mit
8,8235 Millionen Angehörigen (2003) machten die Uiguren 45,62
Prozent der Bevölkerung Xinjiangs aus und waren damit mit großem
Abstand die zahlenmäßig stärkste nationale Minderheit.
Sprache: Das
Uigurische gehört zu den Turksprachen in der altaischen
Sprachfamilie, ihre Schrift basiert auf der arabischen.
Geschichte: 'Uigur"
bedeutet "Geschlossenheit" oder "Vereinigung". In früheren Zeiten
wurden sie auch "Yuanhe", "Weihe", "Huihe", "Huihu" oder "Weiwur"
genannt.
Die uigurische Nationalität hat eine
lange Geschichte. Ihre Herkunft wird auf die "Dingling"
zurückgeführt, die im 3. Jahrhundert v. u. Z. am Baikalsee als
Nomaden lebten. Im 5. Jahrhundert nannte sie sich 'Tiele", Anfang
der Tang-Dynastie "Huihe" und später im Jahr 788 "Huihu". 840 wurde
das "Huihu"-Reich von Xiajiasi besiegt, wodurch es sich auflöste.
Die meisten "Huihu" wanderten nach Westen. In den Westlichen
Regionen wurden aus den Nomaden allmählich sesshafte Bauern. Sie
hielten gute Nachbarschaft mit der schon länger ansässigen
Bevölkerung aus den alten Reichen Yutian, Shule und Qiuci, die rund
um das Turpan-Becken entstanden waren sowie mit den Han-Chinesen,
die seit der Han-Dynastie in Schüben in die Westlichen Regionen
umgesiedelt wurden. Mit diesen Nationalitäten sowie den später sich
hier ansiedelnden Tubo, Qidan und Mongolen lebten sie einträchtig
zusammen. Anfang des 13. Jahrhunderts kannte man sie als "Weiwur".
Aus ihnen entstand allmählich die uigurische Nationalität.
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Beschäftigung: Die Uiguren betreiben hauptsächlich
Ackerbau, einige von ihnen beschäftigen sich auch mit Handel,
Viehzucht und Handwerk.
Nahrung:
Hauptnahrungsmittel sind Mehlspeisen und Reis. Gewöhnlich werden
Nang (salziger Pfannkuchen), Milchtee und dünnteigige Baozi
(Teigbeutel mit Füllung) gegessen.
Kultur: Die
uigurische Nationalität besitzt eine reiche kulturelle Tradition.
Zahlreiche klassische Werke, so beispielsweise das Wörterbuch der
Turksprachen und Glück aus Weisheit, bereichern die kulturelle
Schatzkammer der chinesischen Nation. Die Uiguren tanzen und singen
gern. Die Suite Zwölf Mukam ist ein Musik- und Tanzdrama, bei dem
viele Musikinstrumente eingesetzt werden. Die Uiguren lieben auch
sportliche Wettkämpfe wie das Rennen ums Lamm, Dawazi (Seiltanz),
Schaukeln oder Ringen.
Feste: Kurban,
Rouzi (uigurisches Bairam) und Nuoluzi (uigurisches Frühlingsfest)
sind die wichtigsten Feste der Uiguren.
Religion: Im
Altertum folgten die Uiguren neben- bzw. nacheinander dem
Schamanismus, Manichäertum, Nestorianismus, Zoroastrismus und
Buddhismus. Ab dem 10. Jahrhundert bekehrten sie sich allmählich
zum Islam.
Kleidung und Putz:
Uigurische Männer trugen früher "Qiapan" (weitgeschnittene Röcke),
die Frauen Kleider aus Atlas und Käppis. Heute tragen sie auch
modische Kleidung.
Heiratssitte: Die
Uiguren leben in Monogamie. Vor der Eheschließung steht zunächst
die Partnerwahl. Es folgen Ehevermittlung, die Zeremonie zur
Festlegung der Eheschließung, Vereinbarung über den Brautpreis,
Verlobungszeremonie, Nika (religiöses Ritual) und schließlich
Hochzeitsfeier. Die Hochzeitzeremonie wird sehr feierlich und
herzlich begangen. Die Familien der Braut und des Bräutigams laden
Gäste ein, die Geschenke mitbringen. Hochzeitsfeiern dauern
normalerweise drei Tage.
Wohnung: Die
meisten Wohngebäude sind Flachhäuser aus Holz und Lehm. Wohnungen
reicher Familien sind stilvoll eingerichtet. Die Hauswände sind
prächtig bemalt oder mit eingravierten Mustern verziert. Manche
Häuser besitzen äußere Säulengänge.
(China.org.cn, 1. August 2005)
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