Der 9. Tag des 9. Mondmonats ist das Chongyang-Fest. In „Yijing“
(Buch der Wandlung) wird die Zahl 9 als eine Yang (männlich oder
positiv)-Zahl bestimmt, und „9.9.“ ist im Chinesischen mit
„jiujiu“(Ewigkeit) gleichklingend. Daher wurde der 9. Tag des 9.
Mondmonats im Altertum als ein glückverheißender Tag betrachtet. So
begann man sehr früh, dieses Fest zu feiern.
Schon in alter Zeit gab es die
Sitte, am 9. des 9. Mondmonats Berge zu besteigen, um Seuchen zu
vermeiden. Daher heißt das Chongyang-Fest auch Denggao
(Höhebesteigung)-Fest. Normalerweise besteigt man an diesem Tag
einen Berg oder eine Pagode. Jedes Jahr sieht man am Chongyang-Fest
viele Bergsteiger.
Am Chongyang-Fest muss man
Chongyang-Kuchen essen, denn Kuchen und Höhe sind im Chinesischen
gleichlautend. Chongyang-Kuchen haben verschiedene Formen.
Normalerweise haben sie neun Schichten und sehen wie eine Pagode
aus.
Das Chongyang-Fest befindet sich im
Herbst, wo Chrysanthemen aufblühen. So ist die Bewunderung von
Chrysanthemen eine wichtige Aktivität des Chongyang-Festes. An
diesem Tag trinkt man noch aus Chrysanthemen gebrauten Wein. Im
Altertum steckten sich die Frauen am Chongyang-Fest Chrysanthemen
in die Haare oder hängten sie an die Tür oder das Fenster, um sich
vor Seuchen zu schützen.
Im Jahr 1989 legte die chinesische
Regierung den 9. Tag des 9. Mondmonats als den Tag der Alten fest.
An diesem Tag organisieren die Regierungsorgane,
Massenorganisationen oder Einwohnerkomitees oft Rentner, einen
Ausflug zu machen oder einen Berg zu besteigen. Viele junge Leute
begleiten die Familienangehörigen älterer Generation bei einer
Besichtigung von Sehenswürdigkeiten oder machen ihnen
Geschenke.
(China.org.cn, 31. Dezember 2003)