Regisseur: Andrew Lau/Alan Mak
Infernal Affairs beweißt,
dass im Polizist und Gangster Genre noch Leben ist. Der Film stellt
die Verwicklungen zwischen Polizist und Gangster kinematografisch
hervorragend dar. Die Darsteller sind fast ungeschminkt und die
Farbgebung versucht nicht, die Welt die wir kennen zu
verschönern.
Leider besitzt der Film aber keine
übermäßig anspruchsvolle Handlung. Im Grunde geht es um eine
halbwegs befriedigende Rollentauschgeschichte. Der scheinbar nette
Ming (Andy Lau) ist in Wirklichkeit ein Mitglied des organisierten
Verbrechens, das im Hong Konger Büro für organisiertes Verbrechen
und Triaden beschäftigt ist, während Yan (Tony Leung) unter dem
Namen Sam in der Rolle eines Triadenbosses als verdeckter Ermittler
arbeitet. Beide sind für ihre Rollen schon zur Zeiten der
Polizeiakademie vorbereitet worden.
Während Ming und Yan immer mehr in
die Geschichte verwickelt werden, stellt man fest, dass
Infernal Affairs auf ein durchdachteres Ende als üblich
zusteuert. Es wird nur wenig geschossen und wenn, dann zählt jede
Kugel. Außerdem gibt es keine endlosen Schießereien mit niemals
versiegender Munition im John Woo Stil.
Leung und Lau werden unterstützt von
der Sängerin Sammi Cheng (einmal mehr als Laus Freundin) und einem
kleineren Beitrag von Kelly Chen. Dennoch ist Infernal
Affairs ein Männerfilm, indem Frauen nur kleine
Hintergrundrollen spielen. Dies ist umso beklagenswerter, da die
großartige Elva Hsiao (Xiao Ya Xuan) in ihrem ersehnten Kino-Debüt
nur in einer kleinen Rolle auftritt.
Charakter bekommt der Film vor allem
von den Veteranen Anthony Wong und Eric Tseng, die die
Starbesetzung weiter aufwerten. In den Rollen des jungen Lau und
des jungen Leung treten die Jungstars Edison Chen und Shawn Yue
auf.
Trotz einiger Vorbehalte ist
Infernal Affairs dennoch ein überdurchschnittlicher Film.
Filmfreunde werden sich mit Sicherheit an den raffinierten
technischen Aspekten von Infernal Affairs erfreuen können,
während alle anderen einen ausgereiften aber konventionellen Film
erwarten dürfen.
Das Hauptärgernis ist die versteckte
Werbung für eine Mobiltelefonmarke, auf die man hätte verzichten
sollen. Dies ist ein Krimi, es wäre also besser, sich an Waffen zu
halten!
(China.org.cn)
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