Die Schauspielerin Ruan Lingyu (1910-1935) war Chinas erster Publikumsliebling. Sie gab ihr Debüt in dem Film "Husband and Wife in Name" 1927 und spielte insgesamt in 29 Filmen. Mit ihr begann die Entwicklung des chinesischen Films hin zu realistischen Darstellungen, weg von den stilisierten Darstellungen der damaligen Zeit.
Während ihres kurzen Lebens spielte Ruan Lingyu Frauen aus allen sozialen Schichten: Witwen und schwache Frauen, die unter dem Druck der traditionellen Gesellschaft umkamen, Prostituierte, die von der despotischen Oberschicht ausgebeutet wurden, naive Mädchen oder aufgeklärte Frauen, die mit den Arbeitern für die Befreiung der Gesellschaft kämpften.
Ruan spielte die Rolle einer erniedrigten und verletzten jungen Mutter in "The Goddess" ganz ausgezeichnet. Sie stellte die verschiedenen psychologischen Zustände der Mutter vor anderen Menschen und in Gegenwart ihres Sohnes sehr gut dar. "Die depressive Schönheit von Ruan und ihre einfache, unaufdringliche Schauspielerei ruft die Arbeit des deutschen Regisseurs G. W. Pabast in Erinnerung," schreibt ein französischer Filmkritiker.
Ruan erschuf in der Tat ihren eigenen Stil – ehrlich, einfach, natürlich und frisch. Sie war voller Enthusiasmus und ihre Art ermöglichte ihr die höchsten Ebenen der Schauspielkunst im chinesischen Stummfilm zu erreichen.
(China.org.cn, chinaculture.org)
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