Wulingyuan ist ein Landschaftsgebiet
im Nordwesten der Provinz Hunan, das im Jahre 1992 von der UNESCO
in die "Liste des Weltkultur- und-naturerbes" aufgenommen
wurde.
Wulingyuan besteht aus dem
Nationalen Waldpark Zhangjiajie und den zwei Naturschutzgebieten
Suoxiyu und Tianzishan. Es nimmt eine Fläche von 369
Quadratkilometern (97,9 Prozent der Fläche sind Wald) ein und ist
ein Ausläufer des Wuling-Gebirges, von dem es seinen Namen bezieht.
Vor 100 Millionen Jahren gab es hier ein Meer. Das Gelände hob sich
jedoch während des Jura und der Kreidezeit. Durch Erosion
entstanden hier nach und nach die für das Gebiet heute
charakteristischen Landschaften. Kennzeichnend für Wulingyuan sind
zahlreiche Seen, Wasserfälle, Flüsse und Tropfsteinhöhlen -- zwei
davon, die 7,5 Kilometer lange Huanglong-Höhle und die
Guanyin-Höhle, sind für Besucher geöffnet -- vor allem aber die
vielen bizarren Felsformationen aus quarzhaltigem Sandstein. Aus
der Luft wurden über 3000 einzelne "Gipfel" gezählt, wovon mehr als
1000 eine Höhe von 400 Metern erreichen. Beim Bergsteigen stoßen
die Touristen auf Sehenswürdigkeiten mit so klingenden Namen wie
"Göttliche Schriften und Schatzkästchen", "Nantian-Säule",
"Arhat-Gipfel", "General bewacht die Tür", "Wolken und Nebel über
der Schlucht". Wenn man von der Bergspitze aus in die Ferne blickt,
kann man folgende Landschaften ausmachen: Die Schluchten Chaqi und
Baizhang im Osten; den Tianmen-Berg und das Xianren-Flüßchen im
Süden; das Maogang-Erholungsgebiet im Westen; das
Yuanjiajie-Landschaftgebiet und den Mond-Felsen im Norden.
Das Wasser in Wulingyuan ist sehr
klar und sauber. Jinbian ist ein schönes Flüßchen, dessen Wasser
ein bißchen süßlich schmeckt und in dem viele bunte Fische leben.
Es windet sich durch die Felsen, fließt durch die Seen Zhicao und
Tiaoyu, das Nanmu-Wäldchen und erreicht schließlich die
Suoxi-Schlucht im Lishui-Fluß. Der Baofeng-See ist von grünen
Bergen umgeben. Sein Wasser ist still und von smaragdener Farbe.
Wenn man mit einem Kahn auf dem See umherfährt, bekommt man das
Gefühl, man befände sich im Paradies.
Anfang der 80er Jahre wurde in
Wulingyuan eine Felduntersuchung vorgenommen, die zu der Erkenntnis
führte, daß es sich bei diesem Gebiet um einen regelrechten
Genspeicher für Pflanzen und einen Zufluchtsort für alle möglichen
Tiere handelt. Denn hier wachsen so seltene Baumarten wie der
chinesische Taubenbaum (Davidia involucrata) und die Metasequoia.
Und im dichten Wald leben viele seltene Vögel und Tierarten wie das
Ohrenschuppentier (Manis pentadactyla) und der Riesensalamander
(Megalotrachus davidianus). In Wulingyuan ist der Sommer kurz, der
Winter lang. Aber beide Jahreszeiten sind gemäßigt, es herrscht
also weder drückende Hitze noch Eiseskälte. Die
Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 15°C.
Wulingyuan ist ein Siedlungsgebiet
der nationalen Minderheiten wie Tujia, Bai und Miao. Touristen
können hier ihre Kulturen, Volkslieder und Sitten und Gebräuche
kennenlernen. Das Verkehrsnetz in Wulingyuan wurde in den letzten
Jahren ausgebaut und verbessert. Hotels und Restaurants wurden
gebaut, die heute den Gästen besten Service bieten.