Das Huangshan-Gebirge (Gelbes
Gebirge) befindet sich südlich des Yangtse und zwischen den Kreisen
Taiping und Shexian in der Provinz Anhui. Es hat eine Grundfläche
von über 1000 Quadratkilometern und einen Umfang von 150
Kilometern. Diese Geländeerhebung ist ein Meisterwerk der Natur mit
wenigen Spuren menschlichen Wirkens. Deshalb ist das Gebirge bei
Touristen beliebtes Reiseziel.
Der bekannte Reisende Xu Xiake
(1586-1641) aus der Ming-Dynastie (1368-1644)schrieb in einem
Reisebericht: "Nach einem Besuch der Fünf Heiligen Gebirge hat man
keine Lust mehr, andere Berge zu sehen; vom Huangshan-Gebirge
zurückgekehrt, hat man kein Interesse mehr an den Fünf Heiligen
Gebirgen." Das bedeutet: Alle Berge in China können sich an
Schönheit nicht mit dem Huangshan vergleichen. Wer das
Huangshan-Gebirge gesehen hat, findet alle anderen Berge weniger
schön. Fast alle Touristen sind von dieser Gegend begeistert.
Das Huangshan-Gebirge hat 72 Gipfel,
von denen die drei Hauptgipfel Lianhua, Guangming und Tiandu über
1800 Meter hoch sind. In der Vergangenheit hat man zahlreiche
Reiseberichte über das Huangshan-Gebirge geschrieben und seine
Landschaft von verschiedenen Gesichts- punkten aus geschildert.
Zusammenfassend kann man vier Besonderheitenshervorheben:
Merkwürdig geformte Felsen, ein Wolkenmeer unter seinen Gipfeln,
seltsam gewachsene Kiefern und heiße Quellen.
Die wunderbaren Gipfel und seltsamen
Felsen im Huangshan-Gebirge treten in verschiedensten Formen und
Gestalten auf, ihre Mannigfaltigkeit ist unvorstellbar. Sie sehen
alle wie in Bergen und Schluchten spukende Geister in Volkssagen
aus. Phantasievolle Menschen beschrieben das passend und
romantisch: "Der Steinaffe beobachtet das Wolkenmeer",
"Eichhörnchen tanzen auf dem Tiandu-Gipfel", "der Goldhahn kräht
zum Himmelstor", "Geister weisen den Weg" und "Der
Lotosblumen-Gipfel". Maler und Photographen stellen sie von
unterschiedlichen Blickpunkten aus dar.
Das Wolkenmeer ist eine großartige
landschaftliche Besonderheit im Huangshan-Gebirge. Nach
Regenfällen, wenn sich Nebel und Wolken aus den Tälern erheben und
die Berge einhüllen, schauen nur noch Gipfel aus den Wolken hervor
und sehen wie Inseln im Meer aus, daher der Name "Wolkenmeer". Wenn
der Himmel nach dem Regen heiter wird, verändert sich das
Wolkenmeer. Die Sonnenstrahlen färben es in allen Rregenbogenfarben
und geben ihm ein imposantes, wie ein Zauber wirkendes
Aussehen.
Es gibt im Huangshan-Gebirge
zahlreiche eigenartige Kiefern, die auf den sonderbaren Gipfeln und
merkwürdigen Felsen Wurzeln schlugen, darunter Kiefern, deren Stamm
am Abhang nach unten wächst, oder parallel zur Bodenfläche
verläuft. Alle Bäume sind irgendwie sonderbar in Haltung und
Gestalt. Es heißt: "Im Huangshan gibt es keinen Gipfel ohne Felsen,
keinen Felsen ohne Kiefer und keine Kiefer ohne merkwürdige
Gestalt." Zäh sind diese Kiefern. Sie haben kurze, dicke Nadeln von
ungewöhnlichem Dunkelgrün, flache Wipfel, krumme Stämme und
ineinander verflochtene Zweige. Die tausendjährige "Gäste
begrüßende Kiefer" am Yuping-Gebäude (Jadewandschirm-Gebäude) gilt
als Repräsentant der Huangshan-Kiefern. Sie sieht tatsächlich wie
ein freundlicher Gastgeber aus, der seine Arme ausstreckt, um die
Gäste des Gebirges willkommen zu heißen.
Auch die Quellen im Huangshan sind
unvergleichlich. Unter ihnen ist die heiße Zhusha-Quelle besonders
hervorragend. Ihre Wassertemperatur beträgt ständig ca. 42 ºC, ihre
Wassermenge ist von Trockenheit und Regenfällen unabhängig. Das
Wasser ist klar und süßschmeckend, kann daher als Trink- und
Badewasser dienen. Zur Heilung von Krankheiten wie Dermatose und
Gelenkrheumatismus ist es besonders wirkungsvoll. An der
Zhusha-Quelle gibt es ein Schwimmbad und Badezimmer.
Im Huangshan-Gebirge gibt es viele
historische Sehenswürdigkeiten und Gedenkstätten wie alte Straßen,
Brücken, Ehrenbögen und Dörfer sowie Sakralbauten und zahlreiche
Steininschriften.
1990 wurde das Huangshan-Gebirge in
die "Liste des Kultur- und Naturerbes der Erde" (UNESCO-Liste) der
Vereinten Nationen aufgenommen.