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12. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Der "Qintangfu Courtyard 7" rettet Beijings kulturelles Erbe nachhaltig Exklusiv

von Till Wöhler, Beijing

Es sind oft die kleinen Dinge, die Großes bewirken: Der erfolgreiche Umbau eines 300 Jahre alten Siheyuan zu einem kleinen, aber feinen Hotel in der Beijinger Altstadt setzt ein Beispiel dafür, dass Business, Baukultur und Nachhaltigkeit vereinbar sind.

Der Hof ist eine grüne Oase.

Die schnelle Entwicklung Chinas in den vergangenen 30 Jahren und nicht zuletzt der Olympia-Boom haben zu wahren Abrissorgien im historischen Zentrum von Beijing geführt. Dabei ging viel Historisches unwiederbringlich verloren, vor allem die Hutong-Quartiere mit ihren Siheyuan, den traditionellen vierspännigen Hofhäusern. Heute zeigt sich die einst baulich und maßstäblich so homogene Beijinger Altstadt als mehr oder minder autogerechtes Patchwork, zu denen modernistische Wohn- und Bürohäuser der letzten drei Jahrzehnte, glitzernde Shopping Malls und eben "Teppichreste" aus grauen Hutongs gehören.

Revitalisierung. Spät, aber nicht zu spät hat die Stadt Beijing erkannt, dass baukulturelle Identität zur Habenseite einer Hauptstadt gehört. Im Jahr 2006 wurde daher eine neue Denkmalschutzpolitik eingeleitet, um das verbliebene baukulturelle Erbe für Beijinger, aber auch für Touristen zu erhalten. Dazu gehört auch die Einbindung "kreativer Industrien" zur Revitalisierung der traditionellen Altstadtviertel, die man zuvor meist zum Zweck der Grundstücksspekulation verkommen ließ. Zwar gab es in den letzten Jahren hier und da historisierende kleinteilige Neubauten, eine behutsame Sanierung und Revitalisierung historischer Quartiere gab es in Peking jedoch bislang kaum bis gar nicht. Die Komplexität der Eigentumsrechte, aber auch Debatten über die frühere Denkmalpolitik erschwerten solche Vorhaben.

Vereinzelt gibt es jedoch Lichtblicke, zumeist private Initiativen, die trotz aller Schwierigkeiten versuchen zu retten, was zu retten ist. Neben Geld gehört dazu auch ein großes Stück Leidenschaft für den Siheyuan. Durchhaltevermögen und der Mut, neue Wege zu gehen, erweisen sich ebenfalls als hilfreich. So wie im Fall des "Qintangfu Courtyard 7" unweit des Houhai-Sees in einer Seitengasse der Nan Luo Gu Xiang, die mit ihren vielen neuen Boutiques, Cafés und Restaurants nicht nur, aber vor allem bei Ausländern beliebt ist.

Die 786 Meter lange Nan Luo Gu Xiang blickt auf eine mehr als 800-jährige Geschichte zurück. Insgesamt 16 Hutongs aus der Zeit der Yuan-Dynastie sind auf beiden Seiten der Straße symmetrisch angeordnet. Hier war seit jeher eine wichtiges Wohngebiet kaiserlicher hoher Beamter und auch späterer Prominenzen. 28 Siheyuan-Strukturen, die seit den 1950er Jahren einigermaßen verschont geblieben sind, wurden im Rahmen der neuen Denkmalpolitik von der Regierung zu geschützten Stätten erklärt.

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Quelle: german.china.org.cn

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