In Tianjin, der ältesten und größten Küstenstadt Nordchinas, trifft der Norden auf den Süden, dort leben Ausländer und Chinesen miteinander und dort boomt die Wirtschaft und blüht der Markt, nicht zuletzt auch wegen der unmittelbaren Nähe zu Beijing. Für viele chinesischen Patrioten, Generäle, bedeutenden Regierungs- und Militärbeamten, alten und jungen Nachkommen der Qing-Dynastie, chinesischen und ausländischen Industriellen und anderen Berühmtheiten war das Fünf-Straßen-Areal die erste Wahl der Niederlassung.
Diese Leute bauten Gartenvillen, exklusive Appartements und Wohnresidenzen, die mit ihren westlich anmutenden Villen das Straßenbild in diesem Gebiet prägten. Daraus resultiert, dass das Fünf-Straßen-Areal zur "Ausstellung der Weltarchitektur" gekürt wird, wo Häuser sowohl im westlichen als auch chinesischen Architekturstil der damaligen Zeit erbaut wurden. Zu sehen sind der klassische westliche Stil, der mittelalterliche Architekturstil, der pompöse Barockstil, der moderne Stil, der chinesisch-westliche Stil und zahlreiche weitere neue Stilrichtungen. Laut Untersuchungen des Verwaltungsamtes für Land, Ressourcen und Wohnungen Tianjin existieren im gesamten Gebiet mehr als 400 historische Gebäude.
Historische Gebäude in dem Gebiet haben ausschließlich Wohnfunktion und unterliegen dem Konzept der modernen Planung. In den 1920er Jahren dominierte die britische Planungstheorie der "Gartenstadt". Nach dieser Theorie wurde das Fünf-Straßen-Areal entworfen und gebaut. Das Gesamtdesign war rational, die Umgebung angenehm und das Straßennetz und weitere Einrichtungen optimal, was das Gebiet zu einer behaglichen Wohngegend machte. Es stand beispielsweise kein Bau eines Geschäfts- oder Einkaufszentrums zur Diskussion. Außerdem erhielt kein öffentliches Fahrzeug Einfahrt, was die Umweltqualität der Wohngegend garantierte.