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22. 03. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

40 Prozent der Chinesen leiden an Schlafstörungen

Schlagwörter: Schlafprobleme Schlafstörung Schnarchen Schlaflosigkeit

Über 40 Prozent der Chinesen leiden an Schlafproblemen, aber weniger als ein Prozent lässt sich deswegen behandeln, wie Experten erklären. Menschen im Beruf, insbesondere Schichtarbeiter, in Städten mit schnellem Lebensrhythmus haben das größte Risiko für Schlafprobleme, so Han Fang, Direktor des Schlafforschungszentrums unter dem Volkskrankenhaus der Peking-Universität und Vize-Präsident der Chinesischen Gesellschaft für Schlafforschung.

Die Probleme würden, sollten sie nicht ordentlich behandelt werden, ihre Arbeitseffizienz und die soziale Produktivität beeinträchtigen. "Da die chinesische Gesellschaft rapide altert und die Menschen immer dicker werden, kommen natürlicherweise Schlafprobleme auf", so Han am Dienstag auf dem Weltschlafforum 2012, das vom Gesundheitsministerium und der Chinesischen Gesellschaft für Schlafforschung anlässlich des Weltschlaftags abgehalten wurde, der jedes Jahr auf den 21. März fällt.

Schlafstörungen seien medizinische Störungen des Schlafverhaltens, und einige dieser Störungen seien ernst genug, um die normalen körperlichen, geistigen und emotionalen Funktionen der Patienten zu beeinträchtigen, so Christian Guilleminault, Professor für Psychiatrie und Neurologie am Medizinischen Institut der Universität Stanford in den USA. "Eine Behandlung hilft sowohl den Patienten als auch der Wirtschaft, wenn man bedenkt, dass Fehler und Erschöpfung aufgrund von Schlafstörungen die USA pro Jahr 150 Milliarden US-Dollar kosten", so er.

In China haben über 30 Prozent der Menschen mindestens schon einmal an Schlaflosigkeit gelitten, die verbreitetste Form der Schlafstörung, so Han. Rund zwei bis vier Prozent haben schon einmal an unregelmäßiger Atmung, wie Schnarchen oder Atemstillstand, während des Schlafs, gelitten, so er weiter.

"Kinder haben dieses Problem auch - über 70 Prozent von ihnen schlafen zu wenig", so Shen Xiaoming, Kinderarzt am Shanghaier Medizinischen Kinderzentrum unter der Medizinischen Fakultät der Shanghaier Jiao Tong Universität unter Berufung auf eine Studie zwischen 1998 und 2011. Die Studie unter mehr als 30.000 Kindern in neun Städten, darunter Shanghai, Guangzhou, Xi'an, Wuhan und Urumqi, ergab, dass chinesische Kinder generell mehr Schlaf brauchen, und Kinder in den westlichen Landesgebieten haben einen besseren Schlaf in Bezug auf Qualität und Schlafdauer als Kinder in Ostchina. "Schulbeginn am sehr frühen Morgen und zu viele Schulaufgaben führen dazu, dass Kinder zu wenig Zeit zum Schlafen bekommen", meint er. Kinder mit wenig Schlaf tendierten zu schlechtem Gedächtnis und zu Übergewicht.

Aber Menschen mit Schlafproblemen sind sich häufig nicht ihrer Probleme bewusst."Die meisten Menschen mit Schlafproblemen suchen gar keinen Arzt deswegen auf, hauptsächlich deswegen, weil sie sich kaum im Klaren über ihre Probleme sind", so Han. Er hat viele Patienten, die bereits Hörstörungen und Depressionen aufgrund von langzeitiger Schlaflosigkeit haben. Er ruft die Öffentlichkeit auf, gesund zu schlafen, und Gesundheitsbehörden sollten mehr Schlafforschungszentren oder -kliniken einrichten.

In China gibt es 1500 Schlafforschungszentren, hauptsächlich in Großstädten. "Fast alle diese Zentren in relativ großen Städten haben derzeit alle Kapazitäten ausgeschöpft, und die Patienten müssen monatelang warten, bis sie einen Arzttermin haben können", so Han. Bislang müssten außer einigen Medikamenten, die durch die Krankenversicherung abgedeckt sind, die meisten Behandlungen für Schlafstörungen von den Patienten selbst bezahlt werden, so er weiter. Im Gegensatz dazu haben die USA mit einer Bevölkerung von rund 300 Millionen Menschen über 2000 Schlafforschungszentren. In Deutschland gibt es fünf bis sechs Krankenhausplätze zur Schlafbehandlung pro 100.000 Menschen.

Quelle: german.china.org.cn

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