Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Kultur | Schriftgröße: klein mittel groß |
21. 04. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der Film "A Simple Life" von Ann Hui war 2011 ein voller Erfolg. Nun schickt sich ein Film mit ähnlicher Thematik an, die Kinofreunde erneut zu begeistern: "Full Circle", das neue Werk des chinesischen Regisseurs Zhang Yang überzeugt vor allem durch die kraftvolle Performance des betagten Darstellerensembles.
"Full Circle" erzählt die Geschichte einer Gruppe älterer Menschen in einem Pflegeheim, die sich mit Generationskonflikten und Altersproblemen herumschlagen müssen. Der Film und dessen chinesischer Titel ist angelehnt an Miloš Forman's Meisterwerk "Einer flog über das Kuckucksnest", folgt aber nicht dessen dunkler Thematik, sondern zeigt eher ein bittersüßes Familiendrama.
Das Pflegeheim im Film ist voller tragischer Geschichten. Alle Einwohner wurden aus unterschiedlichen Gründen von ihren Kindern verlassen. Einige sind schwach und senil, andere warten nur noch auf den Tod, andere hoffen auf Erlösung und andere wiederum finden interessante Dinge, mit denen sie sich beschäftigen können. Die Pfleger kümmern sich zwar um ihre Patienten, dennoch sieht niemand von ihnen die Einrichtung als wirkliches Zuhause an. Verlassen können sie das Pflegeheim dennoch nicht.
Und so vertreibt sich jeder der Insassen den Tag auf seine Weise. Old Ge führt beispielsweise eine "Eimerliste", da er unheilbar an Blasenkrebs erkrankt ist. Der Grund für diese "Buchhaltung" ist sein Wunsch, noch einmal seine Tochter zu treffen, mit der er seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Das einzige, was er über sie weiß ist, dass sie nach Japan gezogen ist. Daher möchte er in einer japanischen TV-Sendung auftreten, in der Hoffnung, sie dadurch wieder zu sehen. Zu diesem Zweck führt er eine Gruppe alter Männer an, die für ihre eigene Show proben, um endlich ins Fernsehen zu kommen. Trotz ihrer Fortschritte erteilt ihnen die Oberschwester keine Erlaubnis, das Heim zu verlassen. Einer weiteren verlorenen Seele namens Old Zhou ist es zu verdanken, dass die Flucht aus dem Altersheim schließlich gelingt.
Regisseur Zhang Yang gehört der sogenannten sechsten Generation von Filmemachern in China an. Er lässt "Full Circle" mit intensiven Konflikten und Verzweiflung beginnen, lockert den Film dann jedoch mit Optimismus, urkomischen Erzählsträngen und Road-Movie Elementen auf. Im Verlauf der Abenteuer, die die alten Männer bestehen müssen werden Familienkonflikte gelöst, Wünsche erfüllt, und es gibt so etwas wie eine Versöhnung zwischen den Generationen, was zu einem tieferen Verständnis führt. Zhang beendet den Film mit dem ihm eigenen Gespür für clevere Bildsprache: ein Sonnenaufgang, der die Message des Films mit Hoffnung und Trost noch einmal einfängt.
Trotz der rührseligen Thematik wirkt "Full Circle" niemals düster, und jede Szene wirkt aufgrund der herausragenden Leistungen der älteren Schauspieler überzeugend. Sicher wird der Film das jüngere Publikum zum Nachdenken anregen, wie es mit den eigenen Eltern und Großeltern umgehen soll. Die chinesischen Altmeister Wu Tianming, Xu Huanshan und Yan Bingyan setzen mit diesem Film noch einmal ein großes Ausrufezeichen hinter ihre Filmkarriere.
Quelle: german.china.org.cn
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |