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08. 05. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Esskulturen in Nord- und Südchina

Schlagwörter: Esskultur Blutdrucksenkung Verdauung Frühlingsfest

China ist ein extrem weites Land. Unterschiedliche Orte haben deshalb auch unterschiedliche Esskulturen.

In den Provinzen Guangdong, Hongkong und Macao essen die Menschen vor dem Abendessen eine Suppe. Ihre Suppen variieren je nach Jahreszeit und haben verschiedene Funktionen. Es gibt eine Suppe zur Befeuchtung der Lunge, eine zum Verteilen von Feuchtigkeit, eine zur Wärmeergänzung eine zur Blutdrucksenkung. Aus dem Satz "kochende Suppe", entstanden viele weitere Bezeichnungen wie "kochender Brei" und "kochendes Telefon" (so heißt in China ein längeres Telefonat).

In Nordchina essen die Menschen ihre Suppe nach dem Abendessen. Dort hat sie die Funktion, "Nahrungslücken zu füllen". Die Suppe füllt den Magen, so dass die Menschen sich gesättigt fühlen und die Kälte ertragen. Sie glauben, dass die Suppe, vor dem Abendessen verzehrt, den Raum für weitere Nahrung wegnimmt, den Magensaft verdünnt und der Verdauung schadet. Sie sagen, die Bewohner der Provinz Guangdong seien in der Regel dünn, weil sie die Suppe vor dem Abendessen essen.

In Hongkong essen die Menschen viel Fisch. Sie ernähren sich das ganze Jahr von getrocknetem und frischem Fisch und essen viel Huhn, Ente, Gans, Lende und Schweinknochen. In Nordchina essen die Menschen vor allem Rind- und Hammelfleisch. In der Vergangenheit hat das Volk der Mongolen weder Huhn, Ente und Gans gegessen und sogar noch nicht einmal Schweinefleisch angerührt.

In der Provinz Guangdong ist der Anbau von Zuckerrohr weit verbreitet. Daher verwendet jede Familie aus dem dortigen Bezirk Luohu, Zucker, um zum Frühlingsfest gebratenen Reiskuchen zu backen. Sie bereiten außerdem ein Gericht in einer großen Schüssel für Gäste zu. In Hongkong und Macao bereiten die Menschen zum Frühlingsfest ebenfalls ein großes Gericht in einer Schüssel zu. In der Schüssel werden Abalone, Seegurke, Huhn, Ente und Fisch miteinander verkocht.

In Nordchina bereiten Menschen Dampfbrötchen, Dampfkuchen, gedünstete Bohnentaschen und Maultaschen für das Frühlingsfest zu. Sie stellen sie zum Einfrieren und Frischhalten in den Hof, so dass sie sie während des ersten Monats des chinesischen Mondjahres holen und essen können, wann sie wollen. Auf diese Weise ist die Hausfrau eine ganze Weile von der Küchenarbeit befreit.

Südländer lieben Reis. Sie zermahlen Reis zu Reismehl und machen Reisbällchen und Reisnudeln daraus. Die Nordchinesen sagen hingegen, dass sie lieber Weizenmehl als Reis essen und lieber in einem Hotel, als bei der Familie eines Verwandten übernachten.

Verschiedene Landschaften und klimatische Bedingungen haben zu unterschiedlichen Esskulturen geführt. Unterschiedliche Esskulturen haben alle etwas Interessantes. Menschen von unterschiedlichen Kulturen, die zusammen am gleichen Tisch sitzen haben daher eine Menge Gesprächsstoff.

Quelle: People's Daily

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