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27. 06. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Hou mag den Heimunterricht, wie sie dem Reporter von Global Times anvertraut: "Ich lese gerne zu hause. Ich fühle mich wohl, wenn ich meine Haustiere um mich habe." Obwohl Johnson plant, ihre Tochter selbst auf die Stufe des Colleges vorzubereiten, ist sie sich bewusst, dass die kommenden Jahre auch für sie eine immer größere Herausforderung werden: Der Unterrichtsstoff wird immer schwieriger.
Nicht alle haben so viel Geduld. "Ich helfe meinen Kindern beim Lernen so gut es geht. Aber ich habe nicht die Kraft, sie ganz alleine zu unterrichten", sagt Ricky Hay, ein Teilzeit-Englischlehrer aus den USA, dessen Kinder in einer lokalen chinesischen Schule lernen. Obwohl Heimunterricht gewisse Vorteile beim Stoff mit sich bringt, betont Hay, dass es auch wichtig sei, an einer öffentlichen Schule Sozialkompetenz zu erwerben. "Der Nachteil des Heimunterrichts ist, dass den Kindern viele soziale Erfahrungen fehlen, die sie an einer Schule erhalten. Zum Beispiel, wie man mit anderen Schülern umgehen soll, wie man Streite schlichtet oder wie man später mit Beziehungsfragen umgeht", sagt er. Allerdings seien chinesische Schulen dafür bekannt, dass sie sehr viele unnötige Hausaufgaben geben. "Wenn sich dies später als Wahr herausstellt, überlegen wir uns, unsere Kinder doch selbst zu Hause zu unterrichten", fügt Hay hinzu.
Die Amerikanern Catherine Lamb, die in Shanghai lebt, hat alle ihre vier Kinder erfolgreich zu Hause unterrichtet: Sie besuchen nun alle in den USA eine Universität. Lambs jüngste Tochter Tessara bekam sogar bereits im Alter von 17 Jahren ein Stipendium. Sie ist nun an der Brigham Young University in Utah immatrikuliert. "Ich bin mir sicher, dass mich der Heimunterricht bestens auf die Uni vorbereitet hat", schreibt sie in einem Email an die Global Times. "So lernte ich früh, meine Zeit selbst einzuteilen. Das ist etwas, was die meisten anderen erst im College lernten."
Auch ihre ältere Schwester Trina (22), die sich nun an der Utah Valley University zu einer Krankenschwester ausbilden lässt, wertet ihre Erfahrung positiv. "Während andere Studenten immer zum Lernen in die Bibliothek müssen, kann ich auch zu Hause auf dem Bett oder dem Sofa gut lernen. Weil ich dies seit vielen Jahren so gemacht habe." Beide Schwestern glauben, dass ihre Familie wegen des gemeinsamen Heimunterrichts noch heute sehr eng verbunden ist. "Als wir in die USA zurückgingen, machten sich die anderen Kinder über mich und meinen Bruder lustig, weil wir im Schulbus immer zusammensaßen und viel miteinander zu besprechen hatten", erzählt Trina. "Es freut mich, dass wir noch immer die besten Freunde sind, auch wenn sich unser Leben seither stark verändert hat."
Schon bevor die Familie Lamb aus den USA nach China zog, hatte die Mutter den ältesten Sohn zu Hause unterrichtet. Ihr ging es damals allerdings nicht bloß um die Schulkosten. "In der vierten Klasse bekam er immer mehr Probleme und es wurde ihm das Asperger-Syndrom diagnostiziert, eine leichte Form von Autismus", sagte Lamb. "Also entschloss ich, ihn zu Hause zu unterrichten – und auf diese Weise konnte er den Stoff wieder aufholen."
Sowohl Tessara wie auch Trina schätzen die Hingabe ihrer Mutter an ihre Ausbildung. "Ich denke, viele Mütter hätten das gleiche Potential. Doch fürchten sie sich davon, da sie alleine für das Resultat verantwortlich sind", sagt Trina. "Am Anfang war es schwer, die Kinder immer zu Hause zu haben", erzählt Lamb. "Aber die übernommene Verantwortung zwang mich, eine bessere Mutter zu werden."
Quelle: german.china.org.cn
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