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30. 07. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Kostüme und die Gesichtsmaske der Tibetischen Oper.
Mit der Unterstützung der lokalen Regierung und der Modernisierung der traditionellen Tibetischen Oper hat die Volksoperntruppe aus dem Dorf Nyangrain bei ihren Auftritten im Norbulingka-Garten die Zuschauer begeistert.
Die Volksoperntruppe aus dem Dorf Nyangrain hat für die Einwohner und für Touristen aus dem In- und Ausland vor ein paar Tagen im Norbulingka-Garten acht klassische Tibetische Opern aufgeführt. Damit wurde sie die erste Volkstruppe, die das berühmteste Repertoire der Tibetischen Opern aufführte, darunter Stücke wie "Prinzessin Wencheng" und "Prinz Nor-bzang", die auf historischen Ereignissen und Volksmärchen basieren.
"Nach Jahren der Erkundung und Erneuerung sowie harter Arbeit ist die Truppe auf fast 70 Mitglieder angewachsen", sagte Migmar, der Anführer der Truppe. Er fügte hinzu, dass die Truppe vor nicht allzu langer Zeit einmal nur noch aus rund einem Dutzend Schauspielern bestanden habe. Migmar sagte, dass sich die Entwicklung der Truppe sowohl auf den Schutz und die Unterstützung auf regionaler als auch auf nationaler Ebene zurückführen ließe.
Die 600-jährige tibetische Oper wird als "lebendes Fossil" der traditionellen tibetischen Kultur betrachtet. Sie ist 400 Jahre älter als die Peking-Oper, Chinas nationaler Schatz. Laut den tibetischen Legenden stammt die Oper aus dem 14. Jahrhundert, als ein hochrangiger Mönch und Brückenbauer namens Drupthok Thangthong Gyalpo entschied, eiserne Brücken über die großen Flüsse in Tibet zu bauen, um den Transport zu verbessern. Thangthong Gyalpo organisierte dann eine Gesangs- und Tanzgruppe, um Geld für den Bau der Projekte zu verdienen. Die Tibeter betrachten Thangthong Gyalpo als Vater der Tibetischen Oper.
Vor der Befreiung Tibets im Jahre 1951 gab es nur eine professionelle Operntruppe, der es von seiten der lokalen Regierung erlaubt war, in ganz Tibet Aufführungen durchzuführen. Außerdem war die alte Kunstform in den vergangenen Jahrzehnten bereits einmal am Rande des Aussterbens – dank der nahezu unerschwinglichen Kosten für Kostüme und Requisiten, das Verscheiden einiger alter Künstler sowie der Einführung moderner Popmusik.
Nach Angaben der Kulturabteilung der Autonomen Region Tibet beschleunigte China im Jahr 2005 den Schutz der Tibetischen Oper und mehr als 10 Millionen Yuan (1,28 Millionen Euro) sind seither investiert worden, um die alte Kunstform zu bewahren. Mehr als 30 aufgelöste Volksgruppen in Tibet wurden seit 2005 wieder gegründet und aufgebaut. Und die regionale Kulturabteilung hat in diesen Jahren auch Zuschüsse für fast 100 Volksensembles angeboten, sagte Ngawang Tenzin, ein Direktor vom Schutzzentrum des immateriellen Kulturerbes in Tibet.
Um die Kultur weitervererben zu können, eröffnete die Kunstschule der Tibet Universität im Jahr 2008 ihre ersten Studienprogramme zur Tibetischen Oper.
Die Statistiken der Kulturabteilung Tibets zeigen, dass es in Tibet jetzt 10 professionelle Theatergruppen, fast 100 Volksensembles und rund 500 Teilzeit-Aufführungsgruppen gibt.
"Tibet wird in der Zukunft den Schutz der traditionellen Kultur weiter verstärken und mehr in die Tibetische Oper investieren", sagte Tenzin und fügte hinzu, dass das Zentrum plane, eine Ressourcen-Datenbank der Tibetischen Oper aufzubauen, um Materialien über Erbe und Arten der verschiedenen Schulen der Tibetischen Oper sowohl in Tibetisch als auch in Chinesisch aufzuzeichnen.
Die Tibetische Oper wurde im Jahr 2009 von der UNESCO in die Liste des mündlichen und immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Sie wird oft bei Festivals wie dem Shoton Festival aufgeführt. Bei den Olympischen Spielen in Beijing 2008 und der Shanghai Expo 2010 wurde die Tibetische Oper ebenfalls präsentiert.
Quelle: german.china.org.cn
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