Die Bai-Nationalität in der autonomen Präfektur Dali der Bai in der Provinz Yunnan hält an ihren Traditionen fest. Eine davon ist ihr jährliches Fackel-Fest. Es ist die Feier von Licht, Wärme und Wagemut.

Xizhou ist eines der größeren Dörfer der Bai in Dali. Die Frauen hier machten sich am Sonntag schon früh für die große Feier am Abend fertig. Das Fest wird bereits seit über tausend Jahren gefeiert.

Die Feier beginnt mit dem Anzünden einer riesigen Fackel, die im Dorfzentrum aufgestellt wird. Die Bambusbündel erstrecken sich 20 Meter in die Höhe, und Dutzende Männer sind nötig, um sie in Position zu heben. Ein Gebetsobjekt, das "Sheng Dou", wird anschließend an der Fackel befestigt. Seine farbenfrohen Fahnen und Früchte repräsentieren Fruchtbarkeit, gutes Wetter und eine gute Ernte. Yang Zhengye, der ehemalige Leiter des Kulturamts in Dali, erklärt: "Die Ursprünge des Fests haben mit Verehrung von Feuer durch die Ahnen zu tun. Die Leute nutzten Feuer, um Insekten zu verbrennen und für eine gute Ernte zu beten."

Wenn alles fertig ist, gehen die Dorfbewohner los, um Feuer vom Altar eines nahe gelegenen Tempels zu bekommen. Nachdem die Fackel angezündet ist, klettern junge Männer herauf, um Dinge vom Gebetsobjekt zu greifen. Die Stücke, die sie von der brennenden Struktur greifen, sollen ihnen Glück für das kommende Jahr bringen, wobei das höchste Stück den größten Segen bringt.