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22. 08. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Antikes Grab durch Erd-Plünderer bedroht

Schlagwörter: Grab Mumie Grabbeigaben Sicherheitsmaßnahmen

In den letzten Jahren hatten Einheimische immer wieder Erde aus dem Hügel entnommen.

Ein 2100 Jahre altes Grab, das berühmt ist für eine perfekt erhaltene weibliche Mumie, ist laut Aussagen von chinesischen Archäologen ernsthaft in Gefahr. Grund dafür sind lokale Anrainer, die das Grab mehr und mehr plündern. Allerdings haben sie es nicht auf eventuelle Grabbeigaben abgesehen, sondern auf die Erde, die nach dem Glauben der Einheimischen durch gutes "Feng Shui" heilig sein soll.

Mawangdui, ein kleiner Hügel in den östlichen Vororten von Changsha, der Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hunan, enthält die Grabanlage des Markgrafen von Dai, der während der Han Dynastie (202 vor Christus bis 220 nach Christus) gelebt hat. In dem Grab ruhen auch seine Frau und sein Sohn. In den letzten Jahren hatten Einheimische immer wieder Erde aus dem Hügel entnommen, die sie für ihre eigenen Gartenanlagen oder Zubereiten marinierter Eier benutzen. Sie glauben, das gute "Feng Shui" des Ortes hätte eine Art heilige, überlegene Erde hervorgebracht. Dies gab der Kurator des Provinzmuseums von Hunan, Li Jianming bekannt: "Einige Anwohner hier glauben, das gute ‚Feng Shui‘ des Grabes würde eine bessere Erde hervorbringen."

Die meisten Artefakte aus der Grabanlage werden im Museum ausgestellt, doch Li sagte, die vielen Löcher, die durch das Abtragen der Erde entstanden sind, würden die Struktur des Gesamtkomplexes ernsthaft gefährden. Das Grab erlangte in den 1970er-Jahren Berühmtheit, als Forscher eine weibliche Mumie fanden, die beim Öffnen des Sarkophags keinerlei Anzeichen von Verwesung zeigte. Eine Autopsie ergab, dass die Frau mit 50 Jahren an einem Herzinfarkt starb. Tausende gut erhaltene Artefakte wie beispielsweise eine T-förmige Seidenmalerei haben ebenfalls zur Berühmtheit der Anlage beigetragen.

Die Behörden von Hunan gaben an, dass Mawangdui vom Provinzmuseum und einem Pflegeheim verwaltet werden würde, es gäbe aber keine Sicherheitskräfte, abgesehen von zwei älteren Ticketverkäufern und einigen Freiwilligen. "Wir bekommen keine Vergütung oder Subventionen von der Regierung, und wir können durch unsere Bemühungen auch die Besuche dieser Erdwühler nicht aufhalten", sagte eine Angestellte.

Die Sicherheitssituation in Mawangdui ist eigentlich üblich und entspricht den Standards bei antiken Ruinen in Chinas ländlichen Gebieten. Experten sagen, dass viele dieser Anlagen nur spärlich bewacht werden, was sie zu einem leichten Ziel für Raub, Diebstahl und Beschädigungen macht. Erst letztes Jahr wurde eine der ältesten Befestigungsanlagen in der Provinz Henan durch Arbeiter einer nahe gelegenen Fabrik teilweise zerstört. Die lokalen Behörden gaben an, sie hätten kein Geld für ausreichende Sicherheitsmaßnahmen zur Verfügung gehabt und hätten von den Zerstörungen erst Monate später erfahren.

Quelle: german.china.org.cn

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