Es ist allgemein bekannt, dass Sekretärinnen vor allem in früheren Zeiten mit einer Reduktion ihrer Rolle auf "die hübsche Vorzimmerdame" klarkommen mussten. Gutes Aussehen, modische Bürokleidung und feines Make-up gehörten zum Berufsbild der Sekretärin einfach dazu – auch wenn man das vielleicht nicht offen zugeben wollte.

Seit den 1920er und 1930er Jahren hatte sich diese "Sexualisierung" der Sekretärin mit jedem vergangenen Jahrzehnt verstärkt, bis schließlich mit der Entwicklung der Frauenrechtsbewegung in den 50er bis 70er Jahren die Stellung der Frauen verbessert wurde. Mit dieser Verbesserung der Rechte der Frauen ging auch eine Professionalisierung des Berufsbildes der Sekretärin einher – die "Vorzimmerdamen" wurden nun nicht mehr allein auf ihr Aussehen reduziert, sondern waren auch als professionelle administrative Fachkräfte anerkannt.

Der moderne Beruf der Sekretärin findet seinen Ursprung im Zweiten Weltkrieg. Junge Frauen, die in den verschiedenen Abteilungen der Armeen oder auch in der zivilen Verwaltung als administrative Assistentinnen arbeiteten hatten aufgrund ihrer hohen Arbeitsleistung einen wichtigen Anteil am Sieg der Alliierten. Nach dem Kriegsende wurde "Sekretärin" zu einem angesehenen Beruf.