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27. 09. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Mondkuchen in China zu teuer und über-verpackt

Schlagwörter: Verpackungen , Mondfest ,Mondkuchen

Überdimensionierte und üppige Verpackungen sind schon seit langem ein Übel in China. Und trotz vieler öffentlicher Beteuerungen, die Praxis abzustellen und die Situation zu verbessern, scheint sie sich eher noch zu verschlimmern.

Nun nähert sich das Mondfest (auch Mitteherbstfest genannt), und die Bäckereien für traditionelle Mondkuchen scheinen sich gegenseitig übertreffen zu wollen, wenn es darum geht, ihre Produkte in möglichst auffällige und große Kartons und Boxen zu stecken. Zahlreiche Appelle, die Verpackungen dezenter und umweltfreundlicher zu gestalten, scheinen auf taube Ohren gestoßen zu sein - die traditionellen Leckereien sind nach wie vor in großzügigen und aufwändig geschmückten Kisten zu kaufen, was angeblich auch die Nachfrage der Kunden befriedigen soll. Zumindest die Hälfte der in den Geschäften erhältlichen Mondkuchen-Boxen widerspricht den nationalen, standardisierten Regeln für Größe und Preisgestaltung von Verpackungen. Für die verschwenderisch gestalteten Kisten werden oft mehrere 100 Yuan verlangt.

Verpackungen mit unzähligen Schichten und überdimensionierte Boxen sind ein vertrauter Anblick vor dem Mondfest, das dieses Jahr auf den 30. September fällt. Der Mondkuchen gilt als traditionelles Geschenk und wird von den Chinesen gerne gegessen. Dafür greifen sie auch tief in die Tasche. So wurde in einem Supermarkt eine riesige Box gefunden, in der sich insgesamt nur vier kleine Kuchen mit je 100 Gramm befanden. Der größte von ihnen war ungefähr vier Finger breit, die metallene Verpackungsbox hingegen war ungefähr 70 Zentimeter lang, 30 Zentimeter breit und zehn Zentimeter dick. Ein Verkäufer namens Wang verriet, dass sechs Mondkuchen, die jeweils 100 Gramm wiegen, in drei verschiedenen Formaten verkauft werden. Die normale Verpackung kostet 158 Yuan (20 Euro). Dann gibt es jedoch noch eine extragroße Luxusedition, die ungefähr 60 Zentimeter lang ist, 60 Zentimeter breit und 20 Zentimeter dick. Sie enthält magere sechs Mondkuchen und wird für 398 Yuan (50 Euro) verkauft. Aufgrund dieser Exzesse sieht sich die Stadtverwaltung von Shanghai angehalten, etwas gegen den ausufernden Verpackungswahnsinn zu unternehmen. So sollen eigene Gesetze verabschiedet werden, welche die Hersteller dazu zwingen sollen, sich an geltende Regeln zu halten. Ein Gesetzesentwurf sieht vor, dass Hersteller und Verkäufer zukünftig mit einer Strafe von bis zu 100.000 Yuan (12.500 Euro) belangt werden können, wenn sie dabei erwischt werden, Ressourcen für unnötige Verpackungen zu verschwenden. Ein nationaler Standard für Nahrungsmittelverpackungen sieht vor, dass die Verpackung weniger als 20 Prozent des beinhaltenden Warenwerts ausmachen soll. Er sieht außerdem vor, dass der leere Raum in Paketen für Kuchen und gebackene Waren unter 60 Prozent der eigentlichen Größe der Box ausfallen muss, außerdem dürfen maximal drei Schichten von Verpackungsmaterial verwendet werden.

Allerdings gibt es keine verpflichtenden Bestrafungen, wenn diese Standards verletzt werden. Das ist auch der Hauptgrund, warum sich so wenige Hersteller an die geltenden Bestimmungen halten. Allerdings ist es auch nicht so, dass Kunden die großen Verpackungen grundsätzlich ablehnen würden. Viele Einheimische kaufen grundsätzlich die Luxus-Editionen, da sie sich besser als Geschenk eignen und man mit ihnen die Beschenkten besser beeindrucken kann. "Gibt es eigentlich wirklich viele Leute, die Mondkuchen hauptsächlich kaufen, nur um sie zu essen? Ich denke, die meisten kaufen sie als Geschenke", sagte eine leitende Angestellte einer Bäckerei. Eine andere Firma gab hingegen an, dass sie auch Mondkuchen ohne aufwändige Verpackungen produziere für diejenigen, die einfach nur den Geschmack der Kuchen genießen wollen – allerdings stellte sich heraus, dass es dafür nur sehr einige Käufer gibt.

 

Quelle: german.china.org.cn

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