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german.china.org.cn | 15. 10. 2012

Jüdischer Künstler sucht ehemaliges Kindermädchen in Shanghai

Schlagwörter: Künstler Kindermädchen jüdisch

Peter Max, jetzt ein international anerkannter Künstler, hält ein Porträt, das er für  sein Kindermädchen von einst während seines Aufenthalts in Shanghai am letzten Donnerstag.

Ein altes Foto von Peter Max

Peter Max kann sich noch daran erinnern, wie er vor über 60 Jahren auf einem Schiff von Shanghai nach Israel mit seinen Eltern stark weinen musste. Nach einem mehr als zehn Jahre langen Aufenthalt in Shanghai war der jüdische Junge sehr traurig, sein chinesisches Kindermädchen, seine Spielkameraden und die Haustierkatze zu verlassen.

Max, jetzt ein international anerkannter Künstler, ist zum ersten Mal nach Shanghai zurückgekehrt, und sein größter Wunsch ist es, sein Kindermädchen von einst wieder zu finden.

"Ihretwegen bin ich Künstler geworden", sagt Max, der für die Verwendung von psychedelischen Farben und Formen in seinen Gemälden und Posterdesigns bekannt ist.

Max wurde als Peter Max Finkelstein 1937 in Deutschland geboren. Er kam mit seinen Eltern Jakob und Salla Finkelstein im Jahr 1938 nach Shanghai und lebte bis 1949 in der jüdischen Gemeinde in Hongkou.

Sein Kindermädchen war die Tochter eines chinesischen Freundes der Familie Finkelstein.

"Sie kam zu mir, als ich gerade 3 Jahre alt wurde", erinnert sich Max. "Sie kam fast jeden Tag zu uns. Sie spazierte mit mir, spielte mit mir und brachte mir das Malen bei."

Max kann sich nicht an den Namen, das Alter oder sonstige persönliche Informationen über sein Kindermädchen erinnern, nur dass sie süß und immer lächelnd war und ihn umarmte. Emotional erinnert er sich daran, wie sie mit ihm in den Park ging und ihm den Mond und die Sterne zeigte und ihn schließlich lehrte, frei zu malen.

Max brachte einige Kindheitsfotos seiner Familie, die einst den ersten großen Bekleidungsladen in der Gegend Hongkou von Shanghai eröffnet hatte. Er hofft, dass sein Kindermädchen ihn erkennen könnte.

Für den Fall, dass er sie finden könnte sagt Max: "Ich will alles tun, um ihr Leben besser zu machen." Er ist bereit, für ihre Kinder und Familie jede erdenkliche Hilfe zu bieten. Aber selbst wenn er sie nicht finden könnte, "werde ich sie als Schwester mein ganzes Leben lang lieben. Sie lebt immer noch in meinem Kopf", sagt er.

Shanghai hat etwa 30.000 jüdische Flüchtlinge während des Zweiten Weltkriegs aufgenommen, und mehr als 20.000 von ihnen lebten im Hongkou Ghetto.

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