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24. 10. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Mehr chinesische Literatur muss übersetzt werden

Schlagwörter: Malmqvist, Literaturnobelpreis,Jurymitglied,Mo Yan,Nominierte

Goran Malmqvist, Mitglied der Swedish Academy, erklärte gestern, die Tatsache, dass nur einige wenige Übersetzungen von chinesischer Literatur existierten, sei der Hauptgrund dafür, dass die chinesische Literatur auf der Welt wenig bekannt sei.

Malmqvist, einer von 18 lebenslangen Jurymitgliedern für den Literatur-Nobelpreis, sagte weiter, China habe bereits viele Weltklasse-Schriftsteller. "Was ist Weltliteratur? Weltliteratur ist Übersetzung", meint er unter Bezugnahme auf den ehemaligen ständigen Sekretär der Swedish Academy.

Malmqvist, 88, schwedischer Linguist und Sinologe, machte seine Äußerungen, als er eine Sammlung von Werken des chinesischen Romanautors Cao Naiqian verbreitete. Cao, der vor seiner Zeit als Schriftsteller Polizist war, ist einer von Malmqvist's chinesischen Lieblingsautoren, zu denen auch der neueste Literaturnobelpreisträger, Mo Yan, gehört. "Die Tatsache, dass Mo den Literaturnobelpreis gewonnen hat, wird helfen, der chinesischen Literatur eine größere Wichtigkeit in der Weltliteratur einzuräumen", so er.

Während seines Besuchs betonte Malmqvist, dass die Tatsache, dass Mo den Literaturnobelpreis gewonnen habe, "nichts mit Politik zu tun" hat. Malmqvist, das einzige Jurymitglied für den Nobelpreis, das fließend chinesisch spricht, sagte, er sei verärgert über einige Medien, die Mo's Auszeichnung in Frage stellten. Die Kritik kam aufgrund der Tatsache, dass Mo Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas und Vize-Präsident des Chinesischen Schriftsteller-Verbands sei.

Malmqvist bezeichnet die Beschuldigungen gegenüber Mo als "wirklich unfair". "Diejenigen, die Mo Yan kritisieren, haben nicht ein einziges seiner Bücher gelesen", so Malmqvist am Sonntag gegenüber Journalisten. "Sie wissen nichts über die Qualität von Mo's Literatur." Der einzige Standard, nach dem entschieden wird, ob einer Schriftstellerin oder einem Schriftsteller der Nobelpreis zugeteilt wird, ist die Qualität ihrer oder seiner Literatur. "Wir kümmern uns nicht um Politik", so er. "Mo Yan ist ein hervorragender Schreiber. Unter den heutigen chinesischen Schriftstellern ist kein anderer so mutig, über die Dunkelheit und Ungerechtigkeit in der chinesischen Gesellschaft zu reden." Er persönlich ziehe Mos Kurzgeschichten seinen längeren Werken vor, und Mo habe "eine hervorragende Kontrolle über die Wörter."

Malmqvist erklärt weiter, die Entscheidung sei "heißen Diskussionen" gefolgt, und die Zahl der Nominierten sei von 250 auf die letztlichen fünf gebracht worden. Schließlich sei die endgültige Wahl auf Mo gefallen. "Trotzdem, der Nobelpreis ist keine Weltmeisterschaft", so der Wissenschaftler. "Wir haben den Preis einfach an einen guten Schriftsteller vergeben. Es mag tausend gute Schriftsteller geben. Aber es gibt nur einen Gewinner." Die Wahl sei "völlig subjektiv" gewesen. Der bekannte Sinologe, der sehr viel chinesische Literatur liest und fundierte Studien über chinesische Schriftzeichen und Literatur durchgeführt hat, macht sich schon seit mehreren Jahren für die Verbreitung der chinesischen Literatur in der Welt stark.

Quelle: german.china.org.cn

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