Ein aufstrebender Online-Dienst bietet seinen Kunden an, ihren letzten Willen und ihr Testament in einer virtuellen Aufbewahrungsbox zu bewahren. Kritiker warnen jedoch vor potenziellen Datenlecks und bezweifeln die Rechtmäßigkeit solcher Online-Testamente.

Ein aufstrebender Online-Service, der Personen dabei hilft, ihren letzten Willen und ihr Testament in einer virtuellen Aufbewahrungsbox zu bewahren, hat in der Öffentlichkeit eine Debatte ausgelöst, berichtete die Xiamen Daily am Mittwoch.

Die sogenannte "Black Box deines Lebens", ein Dienst, der anbietet, jede Art von Informationen zu speichern, einschließlich Finanzaufstellungen, virtuellen Konten, Internet-Tagebüchern und Testamenten.

Durch die Anmeldung auf der Internetseite und die Zahlung von lediglich 59 Yuan (6,87 Euro) als eine jährliche Gebühr können Kunden eine solche virtuelle Black Box bekommen.

Der Einführung zufolge wird Kunden geraten, ihre Freunde oder Familie als Kontakte auszuwählen und basierend auf ihrer Log-in-Häufigkeit eine bestimmte Gültigkeitsdauer festzulegen.

Wenn ein Kunde einen Monat als Gültigkeitsdauer auswählt und innerhalb dieser Zeit das Konto nicht nutzt, wird der Kundendienst der Internetseite die eingetragenen Kontakte benachrichtigen. Sobald die Internetseite den Tod des Kunden bestätigt, wird sie die von dem Kunden gespeicherten Informationen an ihre oder seine Kontakte übermitteln.

Der Dienst gewann nach dem Fall des vermissten Malaysia-Airlines-Fluges MH370 an Popularität.

Zhang, ein Kundendienstmitarbeiter der Internetseite, erklärte gegenüber Xiamen Daily, dass die Internetseite bereits 360.000 Mitglieder angezogen habe.

Der Dienst kann nicht nur dafür genutzt werden, um persönliche Informationen zu speichern, sondern dient auch als eine Art emotionale Unterstützung, sagen einige Internetnutzer, die die Einrichtung des Dienstes begrüßten.

Einige Leute sind jedoch hinsichtlich potenzieller Risiken von Datenlecks bei der virtuellen Black Box besorgt. Ihrer Meinung nach könne die Vertraulichkeit der Kundendaten nicht garantiert werden, wenn die Internetseite gehackt würde.

Der Rechtsanwalt Zheng Zhining sagte auch, dass solche Online-Testamente keine Rechtskraft haben würden. Zheng sagte, sollten persönliche Informationen von Hackern gestohlen werden, wäre es schwierig, eine Entschädigung von der Internetseite zu erhalten. Internetnutzer sollten daher gewarnt sein, bezüglich Online-Testamenten vorsichtig zu sein.