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26. 05. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Über die chinesische Angewohnheit des „Kinder-Neckens“

Schlagwörter: Kinder-Neckens China Erziehung

Vor kurzem ereignete sich eine Tragödie in Sichuan: Einige Erwachsene ermutigten einen zweijährigen Jungen dazu, 100 Milliliter chinesischen Schnaps zu trinken, wodurch das Kind starb. Was ist noch necken, was ist schon Quälerei?

Einige Leute erklären den tragischen Fall mit der typisch chinesischen Angewohnheit, kleine Kinder zu necken. So werden beispielsweise bei größeren Festessen Kinder gezwungen, Wein zu trinken, auch nicht so enge Verwandte überhäufen das Kind mit Küssen oder aber man neckt es mit den Worten: „Deine Mutter wird dich verlassen“.

Um die gesellschaftliche Meinung zum Thema des Kinder-Neckens aufzudecken, wurde online eine Umfrage geführt, die ans Tageslicht führte, dass knapp die Hälfte der Befragten schon selbst gesehen hätten, dass Kinder von Erwachsenen zum Weintrinken gezwungen wurden. Dieses Verhalten wurde von 19 Prozent der Befragten als scheußlichste Weise des „Kinder-Neckens“ bezeichnet.

Knapp Dreiviertel der Befragten sind der Meinung, dass diese für Kinder sehr unangenehme Gewohnheit etwas ist, das Erwachsene nicht tun sollten. Dennoch würden nur 22 Prozent selbst einschreiten, wenn jemand ihr eigenes Kind necken würde.

Zhou Lingyu, Expertin für Kindererziehung, sagt, dass es ein allgemeines Phänomen ist, dass chinesische Erwachsene Kinder necken oder hänseln. In Dörfern, wo es wenig Menschen mit einer guten Bildung gibt, ist häufig zu beobachten, wie Erwachsene Kinder anstacheln, Schimpfworte zu sagen, weil sie es lustig finden. Die Folge solch unangebrachten Verhaltens ist, dass die Kinder später nicht mehr unterscheiden können, was sich gehört und was nicht, was gut oder schlecht ist. In den Großstädten animiert man die Kinder weniger dazu, Schimpfwörter zu benutzen, als ihnen vielmehr mit den folgenden Worten Angst zu machen: „Deine Mutter liebt dich nicht mehr, sobald du einen jüngeren Bruder hast.“

Frau Zhou erklärte weiter, dass Kinder noch nicht fähig sind, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden. Die neckenden Erwachsenen erlauben sich mit den Kindern nur einen Spaß, zugleich können sie diese mit ihren unsensiblen Worten sehr einschüchtern. Wenn das Kind daraufhin aufmüpfig oder aggressiv werden würde, dann erkennen die Eltern häufig nicht den Grund dafür: Ein Mangel von Sicherheitsgefühl.

„Die Kinder haben eigentlich viel Vertrauen in die Erwachsenen und ihrem Umfeld, aber wenn sie sich oft betrogen und geneckt fühlen, wird das Vertrauen abnehmen“, sagte Frau Zhou. Sie meint, dass fehlender Respekt vor Kindern in der chinesischen Kultur recht häufig anzutreffen sei. Sie fordert daher die Eltern auf, Situationen, in denen Kinder geneckt werden würden, diplomatisch und streitfrei zu regeln, um den Kindern weiterhin ein Vorbild sein zu können.

 

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Quelle: people.cn

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