1. Die Hauptbedeutung dieses
Systems
Das System der Mehrparteien-Zusammenarbeit und der politischen
Konsultation unter der Führung der KP Chinas ist
ein grundlegendes politisches System der Volksrepublik
China.
Das System der Mehrparteien-Zusammenarbeit unter der Führung
der KP Chinas bedeutet, daß die KP Chinas die einzige
Regierungspartei der Volksrepublik China ist, und daß
die acht demokratischen Parteien unter der Voraussetzung
der Akzeptierung der Führung durch die KP Chinas
den Status mitregierender Parteien haben, mit der KP Chinas
zusammenarbeiten und an den Staats- und Regierungsgeschäften
teilnehmen.
Mit dem System der politischen Konsultation ist gemeint,
daß die KP Chinas die Vertreter aller demokratischen
Parteien, aller Massenorganisationen, aller nationalen
Minderheiten und aller Gesellschaftskreise über die
Staatspolitik und die wichtigen Fragen im politischen,
wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben
konsultiert, bevor sie Entscheidungen trifft, und sich
während der Durchführung der politischen Linie
mit ihnen über wichtige Probleme berät.
Die politische Konsultation wird in der organisatorischen
Form der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen
Volkes verwirklicht.
Die politische Konsultation ist eine der Formen der Einheitsfront.
Die Vier Grundprinzipien sind die politische Grundlage
für das Bestehen des Systems der Mehrparteien-Zusammenarbeit
und der politischen Konsultation unter der Führung
der KP Chinas.
Grundlegende Richtlinie der Zusammenarbeit zwischen der
KP Chinas und den demokratischen Parteien ist es, auf
lange Sicht zu koexistieren, sich gegenseitig zu kontrollieren,
offen zueinander zu sein und Freud und Leid zu teilen.
2. Die mitregierenden Parteien Chinas
Die mitregierenden Parteien Chinas sind die demokratischen
Parteien.
Mit ihnen sind diejenigen politischen Parteien gemeint,
die vor 1949 gegründet worden waren, sich zum Ziel
gesetzt hatten, eine bürgerliche Republik in China
zu errichten, im Kampf der KP Chinas zum Sturz der Kuomintang
diese unterstützten, ihre Führung anerkannten,
sich der Kuomintang widersetzten und nach der Gründung
der Volksrepublik China weiterbestehen konnten.
A. Das Revolutionskomitee der Kuomintang Chinas.
Es wurde am 1. Januar 1948 gegründet. Die Mitglieder
waren hauptsächlich Angehörige der demokratischen
Gruppe innerhalb der ursprünglichen Kuomintang und
andere patriotische Persönlichkeiten. Sein politisches
Ziel bestand darin, die despotische Herrschaft der Kuomintang
zu stürzen und die Unabhängigkeit Chinas sowie
Demokratie und Frieden zu verwirklichen.
Das politische Programm des Revolutionskomitees der Kuomintang
für die gegenwärtige Etappe ist laut dem im
November 1988 abgeänderten Statut folgendes: Angeleitet
durch die grundlegende Linie für das Anfangsstadium
des Sozialismus alle Mitglieder führen und alle patriotischen
Persönlichkeiten, die im In- und Ausland für
die Wiedervereinigung eintreten, zusammenschließen,
um für die Wiedervereinigung Chinas und seinen Aufstieg
zu arbeiten.
Die heutigen Mitglieder des Revolutionskomitees sind vorwiegend
die mit der Kuomintang und mit verschiedenen Kreisen Taiwans
in Verbindung stehenden Persönlichkeiten sowie andere
Persönlichkeiten, die sich für die Wiedervereinigung
Chinas einsetzen. Als Mitglieder aufgenommen werden heute
repräsentative Persönlichkeiten und Intellektuelle
der Mittel- und Oberschicht.
Ende 1997 hatte das Revolutionskomitee der Kuomintang
Chinas über 53 000 Mitglieder.
Die Vorsitzende seines Zentralkomitees ist He Luli.
B. Die Chinesische Demokratische Liga
Die Partei wurde im November 1939 gegründet. Im September
1944 wurde sie in Chinesische Demokratische Liga umbenannt.
Es war damals eine politische Vereinigung aller Parteien
und politischen Kräfte, die einen Mittelweg einschlagen
wollten bzw. für eine demokratische Politik eintraten.
Das 1997 angenommene "Statut der Chinesischen Demokratischen
Liga" legte das folgende politische Programm fest:
Das Banner des Patriotismus und des Sozialismus hochhalten,
die grundlegende Richtlinie für das Anfangsstadium
des Sozialismus entschlossen durchführen, der Wahrung
der gesellschaftlichen Stabilität und der Stärkung
der Geschlossenheit aller Nationalitäten dienen und
für die Förderung der sozialistischen Modernisierung,
der Reform und Öffnung, die Errichtung und Vervollständigung
der Marktwirtschaftsordnung, die Förderung der Reform
der politischen Struktur und des Aufbaus einer sozialistischen
geistigen Zivilisation, die Befreiung und Entwicklung
der Produktivkräfte, die Konsolidierung und Entwicklung
der patriotischen Einheitsfront und die Verwirklichung
des großen Ziels eines Sozialismus chinesischer
Prägung arbeiten.
Die Demokratische Liga setzt sich heute hauptsächlich
aus Intellektuellen der Mittel- und Oberschicht zusammen,
die im Kultur- und Bildungswesen sowie im wissenschaftlichen
und technischen Bereich arbeiten. Sie hatte im Oktober
1997 131 300 Mitglieder.
Der gegenwärtige Vorsitzende des Zentralkomitees
der Liga ist Ding Shisun.
C. Die Chinesische Gesellschaft für den Demokratischen
Nationalen Aufbau
Sie wurde am 16. Dezember 1945 gegründet. Ihr
damaliges politisches Bestreben war, die grundlegenden
politischen Rechte der Bürger und die Menschenrechte
zu gewährleisten, die nationalen Industrie- und
Handelsbetriebe zu schützen und zu entwickeln und
sich der Diktatur der Kuomintang zu widersetzen.
Im gegenwärtigen Statut der Gesellschaft heißt
es: Unter der Anleitung der Deng-Xiaoping-Theorie an
den Vier Grundprinzipien festhalten, die von der KP
Chinas ausgearbeitete Richtlinie, den Wirtschaftsaufbau
in den Mittelpunkt zu stellen, durchführen, an
der Tradition der Akzeptierung der Führung durch
die KP Chinas und der Selbsterziehung, dem Prinzip des
demokratischen Zentralismus, der Verbindung der Richtlinie
und der Politik der KP Chinas mit den konkreten Verhältnissen
der Gesellschaft für den Demokratischen Nationalen
Aufbau festhalten und die Richtlinie der Mehrparteien-Zusammenarbiet
und der politischen Konsultation unter der Führung
der KP Chinas durchführen. Ihre Mitglieder umfassen
vorwiegend repräsentative Persönlichkeiten
aus der Wirtschaft oder Spezialisten und Wissenschaftler
für die Ökonomie.
Ende Juni 1997 hatte sie 69 453 Mitglieder. Der gegenwärtige
Vorsitzende des Zentralkomitees der Gesellschaft ist
Cheng Siwei.
D. Die Chinesische Gesellschaft für die Förderung
der Demokratie
Sie wurde am 30. Dezember 1945 gegründet. Ihre
Mitglieder waren damals zumeist Intellektuelle aus dem
Bereich Erziehung und Kultur und aus dem Verlagswesen
sowie patriotische Persönlichkeiten aus dem Industrie-
und Handelskreis Shanghais. Sie trat politisch für
die Förderung einer demokratischen Politik Chinas
ein sowie für die Reform des politischen Regimes
und die Rückgabe der Macht an das Volk durch die
Kuomintang, die Errichtung einer Koalitionsregierung
und eine konstitutionelle Regierungsform.
Das 1988 verabschiedete Statut der Chinesischen Gesellschaft
für die Förderung der Demokratie schreibt
vor: Die Gesellschaft setzt sich zum Ziel, angeleitet
durch die grundlegende Linie für das Anfangsstadium
des Sozialismus, die sozialistische Demokratie zu fördern
und auszubauen, die sozialistische Rechtsordnung zu
vervollständigen, die Qualifikation der chinesischen
Nation zu heben, die gesellschaftlichen Produktivkräfte
zu entwickeln und China zu einem starken, modernen sozialistischen
Staat mit hochentwickelter Zivilisation und Demokratie
aufzubauen.
Ihre Mitglieder sind zumeist Intellektuelle aus den
Bereichen Erziehung, Kultur und Wissenschaft sowie aus
dem Verlagswesen. Im Jahre 1997 zählte sie 65 000
Mitglieder.
Der amtierende Vorsitzende ihres Zentralkomitees ist
Xu Jialu.
E. Die Chinesische Demokratische Partei der Bauern und
Arbeiter.
Sie wurde im August 1930 gegründet und vertrat
den Standpunkt, die despotische Herrschaft der Kuomintang
zu stürzen und eine Staatsmacht des einfachen Volkes
zu errichten.
Das heutige Statut der Chinesischen Demokratischen Partei
der Bauern und Arbeiter sieht vor, daß sie sich
unbeirrt von der KP Chinas leiten läßt, an
dem System der Mehrparteien-Zusammenarbeit und der politischen
Konsultation festhält, den Marxismus-Leninismus,
die Mao-Zedong-Ideen und die Deng-Xiaoping-Theorie sowie
die Richtlinie, Politik und das Programm der KP Chinas
studiert, den demokratischen Zentralismus praktiziert
und die Rechte und Interessen ihrer Mitglieder und der
mit diesen in Verbindung stehenden Intellektuellen schützt.
Ihre Mitglieder sind vorwiegend Intellektuelle der Ober-
und Mittelschicht im Gesundheitswesen der großen
und mittelgroßen Städte.
Sie hatte 1997 65 000 Mitglieder. Der jetzige Vorsitzende
des Zentralkomitees ist Jiang Zhenghua.
F. Die Zhi-Gong-Dang Chinas
Diese Partei wurde auf Initiative einer Vereinigung
von Auslandschinesen im Oktober 1925 in San Francisco
gegründet.
Ihre Mitglieder sind heute vorwiegend heimgekehrte Auslandschinesen
sowie Familienangehörige und Verwandte von im Ausland
ansässigen chinesischen Bürgern der Mittel-
und Oberschicht. Im Statut der Zhi-Gong-Dang heißt
es: Sie steht unter der Führung der KP Chinas und
läßt sich von der Deng-Xiaoping-Theorie anleiten,
unterstützt die KP Chinas und die Regierung und
trägt dazu bei, die politische Lage der Stabilität
und Einheit zu konsolidieren und zu entwickeln. Sie
schützt die Interessen ihrer Mitglieder und der
mit ihnen in Verbindung stehenden heimgekehrten Auslandschinesen
und Familienangehörigen und Verwandten von im Ausland
ansässigen chinesischen Bürgern, vertritt
ihre Meinungen und Wünsche, studiert den Maxismus-Leninismus,
die Mao-Zedong-Ideen und die Deng-Xiaoping-Theorie und
praktiziert den demokratischen Zentralismus.
Ende Juli 1997 hatte sie 15 461 Mitglieder. Der jetzige
Vorsitzende des Zentralkomitees ist Luo Haocai.
G. Die Gesellschaft des 3. September.
Die Gesellschaft wurde im Mai 1946 gegründet. Ihr
ging es damals darum, Demokratie und Wissenschaft weiterzuentwickeln,
den Bürgerkrieg abzuwehren und eine demokratische
Politik zu praktizieren.
Das heutige Statut der Gesellschaft sieht vor, daß
sie hauptsächlich Intellektuelle der Ober- und
Mittelschicht aus den Bereichen Wissenschaft und Technik,
Kultur und Erziehung und Gesundheitswesen als Mitglieder
aufnimmt, daß sie sich mit der Deng-Xiaoping-Theorie
wappnet und ihre Arbeit von dieser anleiten läßt,
daß sie am System der Mehrparteien-Zusammenarbeit
und der politischen Konsultation sowie am demokratischen
Zentralismus festhält und die Interessen ihrer
Mitglieder schützt.
Im Juni 1997 zählte die Gesellschaft 68 440 Mitglieder.
Der derzeitige Vorsitzende ihres Zentralkomitees ist
Wu Jieping.
H. Die Demokratische Selbstbestimmungsliga Taiwans
Sie wurde am 12. November 1947 in Hong Kong gebildet
und war damals eine politische Organisation außerhalb
der Provinz Taiwan, die nach einer Befreiung Taiwans
von der Kuomintang-Herrschaft und nach einer demokratischen
Politik und regionalen Autonomie strebte. Im März
1949 wurde ihr Hauptquartier von Hong Kong nach Beijing
verlegt.
Im gegenwärtigen politischen Programm der Liga
heißt es, daß sie, angeleitet von der Deng-Xiaoping-Theorie,
die grundlegende Linie der KP Chinas im Anfangsstadium
des Sozialismus entschieden durchführt, das Banner
des Patriotismus und des Sozialismus hochhält,
die Mitglieder und die mit ihnen in Verbindung stehenden
Landsleute von Taiwan zusammenschließt und für
die Beschleunigung der Reform und Öffnung sowie
der sozialistischen Modernisierung, für die Wahrung
der politischen Stabilität und Einheit, für
die Vervollständigung der sozialistischen Demokratie
und Rechtsordnung, für die Realisierung des Systems
"ein Staat, zwei Systeme" und die friedliche
Wiedervereinigung des Vaterlandes hart arbeitet.
Ihre Mitglieder sind vorwiegend repräsentative
Persönlichkeiten aus der Mittel- und Oberschicht,
die aus Taiwan stammen und jetzt auf dem chinesischen
Festland leben. Im Oktober 1994 hatte die Liga 1441
Mitglieder.
Der gegenwärtige Vorsitzende des Zentralpräsidiums
ist Zhang Kehui.
3. Die Hauptformen der Mehrparteien-Zusammenarbeit
A. Konsultation und Teilnahme an den Staats- und Regierungsgeschäften
Dies bedeutet, daß die Angehörigen der Demokratischen
Parteien unter der Führung der KP Chinas an der
Ausarbeitung von politischen Richtlinien, Prinzipien,
Gesetzen und Verordnungen des Staates und deren Durchführung,
an den Beratungen über wichtige politische Fragen
und über die Kandidaten für die Wahl der Staatsführer
sowie an der Verwaltung der Staatsangelegenheiten teilnehmen.
Die Beratungen werden in folgenden Formen praktiziert:
(1) Demokratische Konsultativkonferenz. Die Führung
des ZK der KP Chinas lädt die Führer der Demokratischen
Parteien und parteilose Persönlichkeiten zu Besprechungen
ein, um ihre Meinungen über wichtige Richtlinien
und Prinzipien, über die entschieden werden soll,
anzuhören. Diese Kosultativkonferenz findet einmal
jährlich statt.
(2) Vertrauliche Gespräche auf hoher Ebene. Je
nach aktuellem Anlaß lädt die Führung
des ZK der KP Chinas die Führer der Demokratischen
Parteien und parteilose Persönlichkeiten zu Gesprächen
im kleinen, vertraulichen Kreis ein, um Meinungen über
Fragen von gemeinsamem Interesse auszutauschen.
(3) Diskussionen jeden zweiten Monat. Unter dem Vorsitz
der ZK-Führer der KP Chinas werden solche Diskussionen
abgehalten, an denen die demokratischen Parteien und
parteilose Persönlichkeiten teilnehmen. Dabei wird
über wichtige Angelegenheiten informiert oder es
werden Informationen ausgetauscht, wichtige Dokumente
bekanntgegeben, Vorschläge der demokratischen Parteien
und parteilosen Persönlichkeiten zur Politik angehört
oder besondere Themen diskutiert. Zur Bekanntgabe bedeutender
Angelegenheiten kann eine Diskussion auch außerhalb
der Reihe einberufen werden.
(4) Schriftliche Vorschläge oder Gespräche.
Die Führer der demokratischen Parteien und parteilose
Persönlichkeiten können jederzeit dem ZK der
KP Chinas schriftliche Vorschläge zur Staatspolitik
oder zu wichtigen Fragen unterbreiten oder mit Verantwortlichen
des ZK eine Besprechung verabreden.
B. Demokratische Kontrolle
Damit ist gemeint, daß die demokratischen Parteien
im Rahmen der Mehrparteien-Zusammenarbeit und der politischen
Konsultation eine Kontrolle über die KP Chinas
und die Arbeit der von ihr geleiteten Staatsorgane ausüben.
Diese Kontrolle wird in folgenden Formen praktiziert:
Die demokratischen Parteien äußern auf den
politischen Konsultativkonferenzen dem ZK der KP Chinas
Meinungen, machen Vorschläge und üben Kritik;
sie unterbreiten Vorschläge oder üben Kritik
zu bedeutenden Problemen im politischen, wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Leben auf der Grundlage von Untersuchungen
und Studien; Abgeordnete der Volkskongresse und Mitglieder
der politischen Konsultativkonferenzen aus den Reihen
der demokratischen Parteien üben in Form von Vorlagen
und Gesetzesentwürfen Kontrolle aus, oder die Kontrolle
kommt dadurch zur Geltung, daß Mitglieder der
demokratischen Parteien als speziell eingestellte Kontrollkommissare,
Untersuchungsbeamte, Rechnungsprüfer oder Bildungsinspektoren
der Regierung arbeiten.
C. Mitglieder der demokratischen Parteien bekleiden
Ämter der Regierungen oder der Justizorgane auf
verschiedenen Ebenen
Auf Empfehlung der KP Chinas arbeiten Mitglieder fast
aller demokratischen Parteien in führenden Positionen
der Regierungen und der Justizorgane verschiedener Ebenen.
4. Die Politische Konsultativkonferenz des Chinesischen
Volkes (PKKCV)
Die PKKCV besteht aus dem Nationalkomitee und den örtlichen
Komitees verschiedener Ebenen.
A. Der Charakter
Die PKKCV ist eine Organisation der patriotischen Einheitsfront
des chinesischen Volkes und ein wichtiges Organ der
Mehrparteien-Zusammenarbeit und der politischen Konsultation
unter Führung der KP Chinas. Sie setzt sich aus
Vertretern der Kommunistischen Partei Chinas, der demokratischen
Parteien, der parteilosen Persönlichkeiten, der
Massenorganisationen, aller Nationalitäten sowie
aller gesellschaftlichen Kreise, aus Vertretern der
Landsleute in Taiwan, Hong Kong und Macao und der heimgekehrten
Auslandschinesen sowie aus speziell geladenen Persönlichkeiten
zusammen.
B. Die Funktionen
Die wichtigsten Funktionen der PKKCV sind die politische
Konsultation und die demokratische Kontrolle. Alle Parteien
und Organisationen sowie Persönlichkeiten aller
Gesellschaftskreise, die Mitglieder der PKKCV sind,
werden zur Teilnahme an den Staats- und Regierungsgeschäften
und an der Beratung über wichtige Staatsangelegenheiten
organisiert.
(1) Inhalt und Form der politischen Konsultation
Politische Konsultationen werden in der PKKCV hauptsächlich
geführt über bedeutende Leitlinien und Maßnahmen
des Staates in bezug auf den Aufbau der sozialistischen
materiellen und geistigen Zivilisation und der sozialistischen
Rechtsordnung, die Reform und Öffnung, die Rechenschaftsberichte
der Regierung, den Staatshaushalt, den Plan über
die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung,
bedeutende Fragen im politischen Leben des Staates,
die wichtigsten Gesetzesentwürfe, die vom ZK der
KP Chinas vorgeschlagenen Kandidaten für die Wahl
der Staatsführer, die Änderung der administrativen
Einteilung auf Provinzebene, wichtige außenpolitische
Richtlinien, bedeutende Richtlinien und politische Maßnahmen
bezüglich der Wiedervereinigung des Vaterlandes,
bedeutende Probleme im Leben der Bevölkerung, gemeinsame
Angelegenheiten aller Parteien, bedeutende Angelegenheiten
innerhalb der PKKCV sowie andere wichtige Fragen in
bezug auf die patriotische Einheitsfront.
Die Hauptformen der politischen Konsultationen sind
die Vollversammlung des Nationalkomitees, Sitzungen
des Ständigen Ausschusses, Konferenzen der Vorsitzenden,
Diskussionen der Mitglieder des Ständigen Ausschusses
über spezielle Themen, Sitzungen verschiedener
spezieller Kommissionen, je nach aktuellem Anlaß
einberufene Beratungen der Vertreter aller Parteien,
der parteilosen Persönlichkeiten und aller Massenorganisationen,
nationalen Minderheiten und der patriotischen Persönlichkeiten
aller Gesellschaftskreise sowie die Aktivitäten
der örtlichen politischen Konsultativkonferenzen
aller Ebenen.
(2) Inhalt der demokratischen Kontrolle
Kontrolliert werden die Durchführung der Verfassung,
der Gesetze und Verordnungen des Staates, die Durchführung
der vom ZK der KP Chinas und den Staatsorganen ausgearbeiteten
Politik und Leitlinie, des Plans über die volkswirtschaftliche
und gesellschaftliche Entwicklung, des Staatshaushaltsplans,
die Pflichterfüllung, Disziplin und Rechtschaffenheit
der Staatsämter und ihrer Mitarbeiter sowie die
Einhaltung des Statuts der PKKCV und die Durchführung
ihrer Beschlüsse durch die Einheiten und Individuen,
die der PKKCV angehören.
Die demokratische Kontrolle wird im wesentlichen auf
folgende Weise praktiziert: Durch Vorschläge und
Vorlagen, die die Vollversammlung des Nationalkomitees,
die Sitzung des Ständigen Ausschusses oder die
Vorsitzendenkonferenz dem ZK der KP Chinas und dem Staatsrat
unterbreiten; durch Vorschläge und Berichte der
speziellen Kommissionen; durch Inspektionen, Vorlagen,
Vorschläge und Anzeigen der Mitglieder des Nationalkomitees
und ihre Kritik in anderer Form; durch Untersuchungen
und Kontrollen, die von den zuständigen Abteilungen
des ZK der KP Chinas und des Staatsrats organisiert
werden, sowie durch alle Aktivitäten der örtlichen
politischen Konsultativkonferenzen der verschiedenen
Ebenen.
(3) Inhalt des Mitregierens und der Konsultation
Er umfaßt Untersuchungen und Studien über
Themen, die die Bevölkerung interessieren, denen
die Partei- und Regierungsorgane besondere Aufmerksamkeit
widmen und zu denen die PKKCV in der Lage ist; konstruktive
Vorschläge an die Führungsorgane der Partei
und Regierung; freie Meinungsäußerung und
Entfaltung der Fähigkeiten und Fachkenntnisse der
PKKCV-Mitglieder, damit sie der Reform und Öffnung
und dem sozialistischen Aufbau mit Rat und Tat beistehen.
C. Die organisatorischen Prinzipien der PKKCV
Alle Parteien und Organisationen können dem Nationalkomitee
und den örtlichen Komitees der PKKCV beitreten,
wenn sie deren Statut anerkennen und vom ständigen
Ausschuß des Nationalkomitees oder des jeweiligen
örtlichen Komitees gebilligt sind.
Einzelpersonen können dem Nationalkomitee oder
einem örtlichen Komitee beitreten, wenn sie von
dessen ständigem Ausschuß eingeladen sind.
Zwischen dem Nationalkomitee und den örtlichen
Komitees sowie zwischen den übergeordneten und
untergeordneten örtlichen Komitees besteht eine
Beziehung des Leiters zum Geleiteten.
Die örtlichen Komitees sind verpflichtet, die landesweit
gültigen Beschlüsse des Nationalkomitees durchzuführen
und einzuhalten, ebenso muß ein örtliches
Komitee auf niedriger Ebene die regionalen Beschlüsse
des örtlichen Komitees der höheren Ebene durchführen
und einhalten.
Alle Einheiten und Individuen, die der PKKCV angehören,
haben das Recht, durch deren Sitzungen, Organisationen
und Aktivitäten an der politischen Konsultation,
der demokratischen Kontrolle sowie an den Staatsgeschäften
und der Beratung über wichtige politische Entscheidungen
der Regierung teilzunehmen.
Vorlagen der Vollversammlung des Nationalkomitees und
der örtlichen Komitees sowie des ständigen
Ausschusses müssen durch mehr als die Hälfte
der Mitglieder des Komitees oder des Ausschusses verabschiedet
werden.
Die Einheiten oder Individuen, die der PKKCV angehören,
haben die Pflicht, deren Beschlüsse durchzuführen
und einzuhalten. Wenn sie anderer Meinung sind, können
sie unter der Voraussetzung der strikten Durchführung
der Beschlüsse erklären, daß sie ihre
eigene Meinung beibehalten.
Denjenigen Einheiten und Individuen, die der PKKCV angehören,
die jedoch gegen ihr Statut oder die Beschlüsse
ihrer Vollversammlung oder ihres Ständigen Ausschusses
ernst verstoßen, soll der Ständige Ausschuß
des Nationalkomitees oder des örtlichen Komitees
je nach den Umständen eine Verwarnung geben oder
die Mitgliedschaft entziehen.
D. Das Nationalkomitee
Über die Teilnehmer-Einheiten sowie über die
Zahl und Wahl der Mitglieder des Nationalkomitees soll
der Ständige Ausschuß des vorangegangenen
Nationalkomitees entscheiden.
Der laufende Ständige Ausschuß soll über
die Vermehrung oder Veränderung der Teilnehmer-Einheiten
sowie der Zahl und Wahl der Mitglieder entscheiden,
wenn dies in der Amtszeit des Nationalkomitees notwendig
ist.
Das gegenwärtige Nationalkomitee der PKKCV setzt
sich aus folgenden 34 Einheiten zusammen: Die Kommunistische
Partei Chinas, das Revolutionskomitee der Kuomintang
Chinas, die Chinesische Demokratische Liga, die Chinesische
Gesellschaft für den Demokratischen Nationalen
Aufbau, die Chinesische Gesellschaft für die Förderung
der Demokratie, die Chinesische Demokratische Partei
der Bauern und Arbeiter, die Zhi-Gong-Dang Chinas, die
Gesellschaft des 3. September, die Demokratische Selbstbestimmungsliga
Taiwans, die parteilosen Persönlichkeiten, der
Kommunistische Jugendverband Chinas, der Gesamtchinesische
Gewerkschaftsbund, der Gesamtchinesische Frauenverband,
die Gesamtchinesische Jugendföderation, die Chinesische
Vereinigung für Industrie und Handel, die Chinesische
Gesellschaft für Wissenschaft und Technik, die
Allchinesische Vereinigung der Taiwaner Landsleute,
die Chinesische Föderation heimgekehrter Auslandschinesen,
die Gesellschaft des Chinesischen Volkes für die
Freundschaft mit dem Ausland, die Bereiche Kultur und
Kunst, Wissenschaft und Technik, Sozialwissenschaften,
Ökonomie, Landwirtschaft, Bildungswesen, Körperkultur
und Sport, Journalismus und Verlagswesen, Pharmazie
und Gesundheitswesen, Wohlfahrtswesen, nationale Minderheiten,
religiöse Kreise sowie speziell eingeladene Persönlichkeiten
aus Hong Kong, Macao und anderen Gebieten. Es sind insgesamt
2196 Mitglieder, und der Ständige Ausschuß
zählt 290 Mitglieder.
Die Amtszeit des Nationalkomitees beträgt fünf
Jahre, seine Vollversammlung findet jedes Jahr einmal
statt.
Das Nationalkomitee wird von seinem Vorsitzenden, den
stellvertretenden Vorsitzenden und einem Generalsekretär
geleitet. Es richtet einen ständigen Ausschuß
ein, der seine Versammlungen einberuft.
Der Ständige Ausschuß setzt sich aus dem
Vorsitzenden, den stellvertretenden Vorsitzenden, dem
Generalsekretär des Nationalkomitees sowie aus
seinen Mitgliedern zusammen, die von den Vertretern
aller am Nationalkomitee teilnehmenden Parteien, Organisationen,
Nationalitäten und Gesellschaftskreisen nominiert
und von der Vollversammlung des Nationalkomitees gewählt
sind.
Der Vorsitzende des Nationalkomitees leitet die Arbeit
des Ständigen Ausschusses, die stellvertretenden
Vorsitzenden und der Generalsekretär unterstützen
ihn bei der Arbeit.
Der Vorsitzende, die stellvertretenden Vorsitzenden
und der Generalsekretär bilden eine Vorsitzendenkonferenz,
die die laufende Arbeit des Ständigen Ausschusses
leitet.
E. Die örtlichen Komitees
Die Provinzen, autonomen Gebiete, regierungsunmittelbaren
Städte, autonomen Bezirke, in Bezirke unterteilten
Städte, Kreise, autonomen Kreise, Städte ohne
Bezirke und Stadtbezirke sowie alle Orte mit entsprechenden
Bedingungen sollen politische Konsultativorganisationen
einrichten.
Zur Zeit gibt es über 3000 örtliche Komitees
auf den verschiedenen Ebenen mit mehr als 500 000 Mitgliedern.
Die Amtszeit der örtlichen Komitees der verschiedenen
Ebenen beträgt fünf Jahre.
Die Zusammensetzung und das Wahlverfahren, die Funktionen
und Befugnisse sowie die Einrichtung der wichtigsten
Arbeitsorgane der örtlichen Komitees aller Ebenen
sind denen des Nationalkomitees ähnlich.
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