Sport
Traditionelle Sportarten Die traditionellen Sportarten der Tibeter haben ihre
Ursprung in der besonderen geographischen Lage Tibets und den dort vorherrschenden
Sitten und Gebräuchen. Sie sind meistens verknüpft mit volkstümlichen
Festen. Manche der traditionellen tibetischen Sportarten wurden in den modernen
Leistungssport aufgenommen und standardisiert. Folgendes sind die wichtigen traditionellen
Sportarten in Tibet. Pferderennen Im nordtibetischen Weideland und in manchen
Agar- und Viehzuchtgebieten werden jedes Jahr Pferderennen veranstaltet. Die Teilnehmer,
Jugendliche und Erwachsene in Alltagskleidung, reiten ohne Sattel. Die Rennstrecke
ist 10 km lang. Reitkunst Dabei werden auf dem galoppierenden Pferd Geschicklichkeiten
wie Bogenschießen und das Aufpicken von Hadas gezeigt. Die Teilnehmer tragen
klassische Gewänder und große rote Hüte, die Pferde werden mit
Federblumen und Bronzeklingeln geschmückt. Pferdeball Bei dieser Sportart
wird der Ball während des Reitens mit einem Stock geschlagen. Der Pferdeball
hat eine lange Geschichte. Bekannt ist, daß im 8. Jahrhundert der Tang-Kaiser
Zhongzong das Pferdeballteam des kaiserlichen Hofes gegen das Pferdeballteam des
Tubo-Reiches antreten ließ, das mit Gesandten des Tubo-Königs nach
Changan, das heutige Xian, gekommen war. Bogenschießen Das
sportliche Bogenschießen hat seinen Ursprung in der Jagd und in kriegerischen
Auseinandersetzungen der Tibeter. Es ist heute vor allem in Mainling, Medog und
Zayü ein sehr beliebter Sport. Eine Besonderheit des tibetischen Bogenschießens
ist, daß die Pfeilspitze mit einigen kleinen Löchern versehen ist.
Wenn der Pfeil in die Luft schnellt, kommt es deshalb zu einem pfeifenden Geräusch.
Ringkampf Die Kämpfer tragen lange tibetische Gewänder und breite Gürtel.
Sie umfassen die Taille des anderen und dürfen den Gegner nur mit der Kraft
der Arme niederringen. Die Füsse dürfen dabei nicht eingesetzt werden. Tauziehen
Dies ist ein sportlicher Wettkampf für zwei Personen. Man knüpft ein
dickes Seil an beiden Enden zu Ringen und legt die Seilringe um den Hals der Kämpfer.
Die Hände und Knie des Kämpfers berühren den Boden. Sieger ist,
wer den Gegner über eine markierte Mittellinie zieht. Yakrennen Die bei
Tibetern sehr beliebte Sportart wird jeden August beim Erntefest betrieben. Die
Yaks tragen verzierte Sättel und sind mit roten Blumen geschmückt. Wer
zuerst das Ziel erreicht, ist Sieger. Bergsteigen
Seit Beginn der 80er Jahre haben Bergsteiger des Autonomen Gebiets Tibet nacheinander
die Gipfel Qowowuyag, Noijinkangsang und Namjagbarwa bezwungen. 110 Tibetische
Mitglieder des Chinesischen Nationalen Bergsteigerteams haben bereits 13 hohe
Gipfel erklommen, 90 davon erreichten dabei Höhen von über 8000 m. Die
Zahl der tibetischen Bergsteiger, die Höhen von 7000 m erreichten, beträgt
über 200. Vierzig Tibeter wurden mit dem Titel Bergsteigmeister und zehn
mit dem Titel Spitzenbergsteiger auf Landesebene ausgezeichnet. Zusammen mit einem
japanischen Team haben Mitglieder des Chinesischen Nationalen Bergsteigerteams
und des Bergsteigerteams des Autonomen Gebiets Tibet nacheinander die Gipfel Maimonayi,
Zhangze und Lhabu Gyikang bezwungen. Im Mai 1988 erreichten zwölf chinesische,
japanische und nepalesische Bergsteiger und Journalisten von der Süd- und
der Nordseite den Gipfel des Qomolangma. Dies war das erstmalige Übersteigen
des Qomolangma in der Geschichte des Bergsteigens. Sporteinrichtungen
Heute verfügt das Autonome Gebiet Tibet über mehr als 1000 Sportplätze
und Sporthallen. In der modernen Mehrzwecksporthalle, die sich im Nordteil der
Stadt Lhasa befindet, finden 4000 Zuschauer Platz. Hier können Wettkämpfe
im Basketball, Volleyball, Tischtennis, Federball, Turnen, Wushu, Gewichtheben
und Ringen veranstaltet werden. |