Presse
und Verlagswesen sowie Rundfunk und FernsehenPresse
In den letzten Jahren der Qing-Dynastie wurde in Lhasa eine Zeitung in tibetischer
Sprache in Steindruck herausgegeben. Dies war die erste Zeitung in der Geschichte
Tibets. Im April 1956 wurde die Tibetische Tageszeitung gegründet, und danach
erschienen die Wissenschaftlich-Technische Zeitung Tibets, die Abendzeitung Lhasa,
die Jugendzeitung Tibets, die Xigaze-Zeitung, die Rundfunk- und Fernsehzeitung
Tibets und die Tibetische Rechtszeitung. Heute erscheinen offiziell 15 Zeitungen
und 36 Zeitschriften wie Tibetische Literatur und Literatur und Kunst Tibets.
Wichtige Zeitungen und Zeitschriften werden in Tibetisch und Chinesisch herausgegeben.
Die Tibetische Tageszeitung hat vier Seiten, ihre tibetische Ausgabe wird täglich
in 20 000 Exemplaren und ihre chinesische Ausgabe in 30 000 Exemplaren vertrieben. Die
chinesische staatliche Nachrichtenagentur Xinhua hat eine Zweigstelle in Lhasa.
An Presseorganisationen gibt es eine Journalistengesellschaft und eine Pressegesellschaft
des Autonomen Gebiets Tibet. Verlagswesen
Vor der Entstehung eines modernen Verlagswesens war in Tibet das Drucken mit Holzdruckstöcken
üblich. Viele bekannte Klöster vervielfältigten auf diese Weise
buddhistische Sutren und medizinische Werke sowie Schriften über Astronomie
und Zeitrechnung. Anfang der 70er Jahre wurde der Tibetische Volksverlag gegründet.
Heute werden jährlich 60 bis 70 Bücher herausgegeben. Inzwischen hat
der Tibetische Volksverlag eine große Anzahl populär-wissenschaftlicher
Schriften in tibetischer Sprache verlegt und eine Reihe von klassischen Werken
sowie buddhistische Sutren, Bücher über tibetische Medizin und das tibetische
Kalendersystem, geschichtliche Werke, Biographien, Bücher über volkstümliche
Literatur und die Kunst der tibetischen Nationalität und Buchreihen über
Denkmäler veröffentlicht. Dazu zählen das Verzeichnis von
Gangyur, Blaue Annalen, Rote Annalen, Neue
Rote Annalen, Ahnentafel der Sakya-Dynastie und Geschichte
der Familie Lang. Herausgegeben wurden das Epos Biographie des Königs
Gesar in fast 30 Ausgaben und die Denkmalannalen in 9 Buchreihen. Das in
diesem Verlag erschienene Buch Sämtliche Wandkarten für das Medizinbuch
in vier Bänden hat im Jahr 1986 den ersten chinesischen Buchpreis gewonnen. Der
tibetische Verlag für antike Bücher in tibetischer Sprache wurde Ende
der 80er Jahre gegründet. Er beschäftigt sich mit dem Ordnen und Kollationieren
von handgeschriebenen und xylographischen Kopien alter Schriften. Dieser Verlag
stellt u.a. die umfangreiche Buchserie des Schneelandes zusammen,
von der bis heute schon über 40 Bücher mit einer Auflage von über
20 000 Exemplaren erschienen sind. Rundfunk
und Fernsehen Die Rundfunkstation Lhasa Volksradiostation Tibet
genannt wurde im Jahr 1953 gegründet. Ihre Programme werden in Tibetisch
und Chinesisch gesendet. Im ganzen autonomen Gebiet gibt es fast 300 Satellitenbodenstationen
für Rundfunk und Fernsehen und mehr als 130 Fernsehübertragungs- und
Transponierungsstationen. Neben der Volksradiostation Tibet sendet noch die
Volksradiostation Lhoka. Für beide Sender gilt die Richtlinie, vor allem
in tibetischer Sprache zu senden. Die Volksradiostation Tibet benutzt zehn Frequenzen,
davon sechs für tibetischsprachige Programme. Die gesamte Tagessendezeit
für chinesische und tibetische Programme beträgt 24 Stunden und 15 Minuten.
Das Programm Für tibetische Landsleute im Ausland wird täglich
zweimal gesendet und besteht aus drei Teilen, nämlich aus Nachrichten, einem
speziellen Thema und Kulturbeiträgen. Jedes Mal dauert es 45 Minuten. Das
Autonome Gebiet Tibet verfügt heute über zwei Fernsehstationen
die Fernsehstation Tibet und die Fernsehstation Lhasa. Die Fernsehstation Tibet
hat drei Kanäle und sendet täglich 16 Stunden. Das von ihr selbst produzierte
Nachrichtenprogramm wird in Gebiete außerhalb von Tibet durch Satelliten
übertragen. |