Name von Chinas größter Wüste falsch interpretiert

Der Name der größten chinesischen Wüste, der Taklimakan im Nordwesten der autonomen Region der Uiguren Xinjiang, werde seit langem falsch interpretiert, sagt Qian Boquan, ein Wissenschaftler der Xinjianger Akademie der Sozialwissenschaften in Urumqi.

"Es wird weithin angenommen, dass der Name der Wüste auf Uigur bedeute 'wenn du einmal gefangen bist, dann gibt es kein Entkommen'. Dies ist ein großer Fehler."

Nach eingehenden Studien des uigurischen Dialekts kam der Historiker Qian zu dem Ergebnis, dass "Taklimakan" eigentlich "Land der Pappeln" heißt, da "Takli“ eine Ableitung des türkischen Wortes "Tohlak" oder "Tohrak" sei, was "Pappel" bedeute.

Außerdem würden historische Dokumente belegen, das Pappeln noch in der Zeit der Südlichen und Nördlichen Dynastien (420- 589) in der Region stark verbreitet gewesen sind.

Die Silbe "ma", die auf Takli folgt, stehe für "groß“ und "kan", eine Abwandlung von "kand" aus dem alten Persisch, bedeute "Land", "Stadt" oder "Dorf", sagt Qian.

Die frühere Interpretation des Namens der Wüste stamme von einer Gruppe Journalisten, die Xinjiang in den frühen 1980er Jahren besucht habe. "In einem Buch, dass sie nach ihrer Reise zusammengestellt haben, erklärten sie, 'Taklimakan' bedeute 'wenn du einmal gefangen bist, dann gibt es kein Entkommen'. Sie haben offensichtlich die Erklärungen der lokalen Anwohner falsch verstanden. Aber diese Fehlinterpretation ist weiter überliefert worden und hat sogar ihren Weg in Geografiebücher für Schulkinder gefunden."

Die als "Meer des Todes" bekannte Taklimakan, liegt im Zentrum des Tarim-Beckens südlich des Tianshan Gebirges. Die Wüste reicht 1000 Kilometer von West nach Ost und 400 Kilometer von Nord nach Süd, bedeckt eine Fläche von 324.000 Quadratkilometern und ist damit nur etwas kleiner als die Bundesrepublik Deutschland.

(China.org.cn, Xinhua, 22. August 2005)