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01. 09. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Umweltschützer: "Apple profitiert durch umweltbelastende Zulieferer aus China"

Schlagwörter: Apple Umweltschutz Verschmutzung Gewinn

Am Mittwoch gaben mehrere chinesische Umweltschutzorganisationen einen gemeinsamen Untersuchungsbericht bekannt. Darin wird dem US-Elektronikkonzern Apple vorgeworfen, hohe Gewinne erzielt zu haben – ungeachtet der Umweltverschmutzungen, die von seinen chinesischen Zulieferern gegen die Interessen der lokalen Bevölkerung verursacht wurden.

Am Mittwoch fand eine Telefonkonferenz zwischen Apple und verschiedenen Umweltschutzorganisationen statt, bei der die neuerlich entdeckten Umweltverschmutzungsprobleme seiner Zulieferer zur Sprache kamen, die der Gesundheit der Bevölkerung geschadet haben. "Wir interessieren uns für die von Ihnen vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen gegen diese Zulieferer", schrieb Apples entsprechende Abteilung in einer E-Mail an das Institut für Öffentlichkeits- und Umweltangelegenheiten, eine Nichtregierungsorganisation in Beijing. Das Institut zählt zu den fünf Organisationen, die eine sieben Monate dauernde Untersuchung aller Apple-Zulieferer auf dem Festland Chinas auf ihre Umweltverschmutzungen durchsetzten.

Am gleichen Tag wurde der Untersuchungsbericht veröffentlicht, wonach die 22 Zulieferer die Umwelt sehr schlimm belastet hätten. Die Meiko Electronics (Guangzhou Nanshan) Co Ltd sei zum Beispiel in den vergangenen Monaten für mehr als zehn Verschmutzungsfälle bestraft worden. "Die Firma weigerte sich, ihre Pflicht, also die Bekanntgabe von Informationen über ihre Einwirkungen auf die Umwelt, zu erfüllen", beklagte Ma Jun, Leiter des Instituts für Öffentlichkeits- und Umweltangelegenheiten. Ohne die Aufsicht der Öffentlichkeit sei es sehr wahrscheinlich, dass die Zulieferer Sonderabfälle ausstoßen, ohne irgendwelche Verantwortung dafür zu tragen. "Wir fordern von all unseren Zulieferern sichere Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Produktionsverfahren", sagte Huang Yuna von Apples Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit.

Im Abwasser von Meiko Electronics (Wuhan) Co Ltd wurden Schwermetalle gefunden, wie zum Beispiel Kupfer und Nickel. Die Firma ist Apples Zulieferer in der Provinz Hubei. Das Schlimmste daran ist, dass der Kupfergehalt in den Sedimenten nahe der Firma 56 bis 193 mal höher ist als der im Mittellauf des Jangtse, bis wohin schon viele Abwässer entfernt worden sind. "Wir trinken bereits verschmutztes Wasser. Unsere nächste Generation wird dann sehr wahrscheinlich giftiges Wasser trinken", bedauerte Wan Zhengyou, ein Fischer in Wuhan.

Tongxin, ein Dorf in der Provinz Jiangsu, liegt in der Nähe von Kaedar Electronics (Kunshan) Co Ltd, einem weiteren Zulieferer von Apple. Als Experten von Green Stone, einer Umweltschutzorganisation, das Dorf im April besuchten, beschwerten sich die Einwohner über die ekelhaft riechende Luft. "Etwa nur 50 Leute leben in diesem Dorf, neun davon haben Krebs", sagte Li Chunhua, ein Mitglied von Green Stone.

Rechtanwälte forderten Apple auf, seine soziale Verantwortung umfassend zu übernehmen, obwohl die Firma nicht dazu verpflichtet sei, Schadenersatz für das Handeln seiner Zulieferer zu leisten. Die Umweltschutzorganisationen hoffen, dass sich die Konsumenten von elektronischen Einrichtungen für eine "grüne" Wahl entscheiden können, damit Apple eine umweltfreundliche Zulieferungskette etablieren kann. "Ich glaube, dass die Käufer von Apple-Geräten die Tatsache nicht akzeptieren können, dass diese Produkte auf Kosten der Umwelt hergestellt werden", so Ma weiter.

Quelle: german.china.org.cn

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