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12. 04. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Hautaufhellungssalben strotzen vor Schwermetallen

Schlagwörter: Hautaufhellungssalbe Schwermetall Blei Kosmetika chinesische Kräutermedizin

Mindestens 20 Prozent der leicht erhältlichen Salben zur Aufhellung der Gesichtsfarbe und zur Bleichung von Sommersprossen enthalten übermäßige Mengen an Schwermetall. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung von elf Nichtregierungsorganisationen hervor.

Der nationale Grenzwert für Blei in Kosmetika liegt bei weniger als einem Millionstel. Doch 23 Prozent der getesteten Produkte wiesen eine Bleikonzentration auf, welche 18 bis 44.000 Mal über diesem Wert lag. Freiwillige von elf Nichtregierungsorganisationen haben insgesamt 477 Produkte in zehn Städten im ganzen Land zufällig ausgewählt und über eine Röntgentechnik den Gehalt von Schwermetallen ermittelt. Die Proben hatten jeweils unterschiedliche Preise und stammten aus unterschiedlichen Verkaufskanälen sowohl online wie auch offline. Viele der beanstandeten Hautpflegemittel waren in Supermärkten gekauft worden.

"Die Resultate haben mich überrascht", sagte Joseph Di Gangi, wissenschaftlicher Berater beim internationalen POPs Elimination Network, einem der Hauptorganisatoren des Events. "Wir fanden etwa heraus, dass das Gehalt von Schwermetallen in kosmetischen Produkten nicht mit dem Preis korreliert." Bei zahlreichen Beispielen, in denen übermäßiges Schwermetall entdeckt wurde, gab es Begriffe wie chinesische Kräutermedizin oder chinesisches Medikament auf der Verpackung. Mindestens 20 der insgesamt 112 problematischen Produkte enthalten mindestens drei Arten von Schwermetallen: Quecksilber, Blei und Arsen. "Auf keinem der beanstandeten Produkte gab es Hinweise auf Schwermetalle, was dem Gesetz widerspricht", sagte Wang Qiuxia, ein Wissenschaftler des in Beijing beheimatenden Umweltschutzinstituts Daerwen.

Der Markt für Kosmetika ist eine der Industrien, welche in den vergangenen Jahren ein besonders schnelles Wachstum erlebten und die Hautaufhellungsprodukte galten als ein Schlüssel, um chinesische Konsumenten einzunehmen, welche eine helle und bleiche Haut als besonders attraktiv empfinden.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO kann Blei in Kosmetikartikeln unter anderem zu Nierenproblemen, Depressionen, Angstzuständen, mentalen Verwirrungen und einer Schwächung des Immunsystems führen. Hao Fengtong, Direktor des Departements für Berufskrankheiten und Toxikologie am Chaoyang-Krankenhaus in Beijing, sagte, dass es nicht immer mehrere Monate oder Jahre braucht, bis eine Bleivergiftung Folgen zeigt. "Ich habe mehrere Patienten mit Vergiftungssymptomen, welche die Hautprodukte nur etwa einen Monat anwendeten", sagte er. "Dabei ist das hohe Bleigehalt nicht das einzige Problem, sondern auch die Tatsache, das heute viele Konsumenten gleich mehrere unterschiedliche Cremes verwenden."

Experten weisen ohnehin darauf hin, dass man mittels Kosmetika die Haupt nur für eine gewisse Zeit aufhellen kann. Ihr Zustand hängt vielmehr vom Lebensstil und dem Stoffwechsel ab. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit nicht wegen kosmetischen Produkten verrückt wird. Hao empfiehlt, die natürliche Hautfarbe zu akzeptieren statt zu versuchen, sie mit Chemikalien zu manipulieren.

Quelle: China Daily

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