Als Herr Zhang aus der "Drachenstadt" Liuzhou (Provinz Guangxi) am Samstag seinen Hund in einem Fluss waschen wollte, erlebte er sein blaues Wunder – er wurde nämlich von drei Fischen brutal angegriffen. Einer der Fische verbiss sich fest in der Hand des Mannes. Nur unter größten Schwierigkeiten konnte er das Tier wieder loswerden. Ein Stück Fleisch wurde dabei aus seiner Hand herausgerissen. Nach der Attacke brachte Herr Zhang den Fisch mit zurück nach Hause und fragte im Internet nach Art und Herkunft des Tieres. Mithilfe der lokalen Medien wurde festgestellt, dass es sich um einen Piranha handelte.

Piranhas sind räuberische Süßwasserfische, die in den Tropen Südamerikas vorkommen. Die seitlich stark abgeflachten Raubfische mit ihren sehr scharfen Zähnen erreichen normalerweise eine Länge von 15 bis 40 Zentimetern. Sie zeigen ein ausgeprägtes Schwarmverhalten. Bei Einzeltieren konnten Panikreaktionen und Stress nachgewiesen werden, während Piranhas in der Gruppe diese Phänomene selbst in der Nähe eines Fressfeindes nur in einem geringerem Maße zeigen.

Wie aber kommen die Piranhas nach China? Nicht nur bei Liuzhou, sondern auch in vielen anderen Städten sind Piranhas schon gefunden worden. Experten der lokalen Fischereibehörde zufolge wurden die Tiere von "Bewunderern" illegal eingeführt. Einige der Fische konnten ihren Besitzern wohl entfliehen oder wurden ausgesetzt und haben seither großen biologischen und wirtschaftlichen Schaden angerichtet, weil die aggressiven Raubfische die Bestände heimischer Fischarten verringern.

Piranhas sind nicht die einzigen Art, die die heimische Biodiversität Chinas zerstört. Unvollständigen Statistiken zufolge haben 50 Prozent der mehr als 120 "Neozoen" (eingewanderte, neue Arten) in den letzten Jahren einen negativen Einfluss auf die einheimischen Biosysteme gehabt.

Piranhas sind räuberische Süßwasserfische, die in den Tropen Südamerikas vorkommen.