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22. 10. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Zahlreiche Zugvögel in Hunan massakriert

Schlagwörter: Zugvögel Jagd Flintenschuss

Vogelfänger aus den Provinzen Hunan und Jiangxi haben im Landeskreis Guidong (Provinz Hunan, Zentralchina) mit Gewehren Jagd auf vorbeiziehende Zugvögel gemacht. Die verletzten beziehungsweise getöteten Vögel wurden zu sehr niedrigen Preisen verkauft. Viele Jäger halten die Zugvogeljagd nur für eine Unterhaltung.

Li Feng ist ein Freiwilliger beim Tierschutz. Vor kurzem hat er einen kleinen Dokumentarfilm über das Vogelmassaker gemacht und online gezeigt. Li zufolge gebe es in der Nacht auf einem Berg Hunderte LED-Lampen, und zu jeder Lampe gehört ein Jäger mit seinem Gewehr. Wenn die Vogelschwärme vorbeifliegen, werden sie unter der starken Beleuchtung dieser LED-Lampen zu leuchtend weißen Punkten. Dann fallen zu den lauten Stimmen der Flinten viele Vögel vom Himmel.

Die Jäger haben verschiedene Aufgaben: Jeweils für Beleuchtung, Flintenschuss und Suche nach den fallenden Vögeln sind verschiedene Menschen zuständig.

Es gibt dabei drei Arten von Jägern. Eine sind die lokalen Bauern. Sie jagen nur, um ihre Nahrung aufzubessern. Normalerweise benutzen sie nur Taschenlampen. Die beruflichen Jagdteams jedoch verfügen über Spezialausrüstungen. Die gejagten Vögel werden verkauft. Einige Teams "begleiten" die Zugvögel sogar auf ihrer Route von Norden nach Süden. Darüber hinaus jagen einige reiche Leute die Vögel aus Spaß. "Ich sehe hier oft die Luxuswagen aus Guangdong und Jiangxi. Sie fahren mit schönen Frauen und Bier hierher, zum Vergnügen. Vogeljagd gehört für sie zum 'adligen' Lebensstil", sagt Li. "Ich finde es schrecklich, dass solche Leute die Vogeljagd auch noch für ein Unterhaltungsprogramm halten."

Ein lokaler Dorfbewohner hat am 3. Oktober etwa eine Tonne Vögel getötet. Es gab pro Berg etwa zwei- bis dreihundert LED-Lampen. Die Zahl der erlegten Zugvögel war so groß, dass man sie nicht mal mehr schätzen kann.

Die Preise für die erlegten Zugvögel sind unterschiedlich. Bei häufigen Arten kostet ein Vogel nur fünf Yuan (50 Cent). Aber für die seltenen, geschützten Arten sind die Preise viel höher. "In einem Restaurant wird ein Schwan für 300 Yuan verkauft", sagt Li. Das Einkommen der lokalen Einwohner ist niedrig und beträgt nur selten mehr als 1000 Yuan (etwa 125 Euro) pro Monat. Während der zwei- bis dreimonatigen Vogelzugsaison können sie durch die Jagd leicht das Zehnfache verdienen.

Die Jagdreviere befinden sich meistens tief in den Bergen. Die Gegend ist für die Forstwirtschaftsbehörden nur schwer zu kontrollieren. Die Zugvögel fliegen meistens in der Nacht über die Jagdreviere hinweg. Wenn die Polizei kommt, können die Jäger leicht flüchten. Polizisten und Förster sehen sich außerdem auch mit einem anderen Problem konfrontiert: Jäger haben nun mal Waffen. Würde man verletzt oder gar erschossen, wäre es kaum möglich, den Täter zu finden.

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Quelle: german.china.org.cn

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