Chinesische weiße Delfine würden einer weiteren Bedrohung ausgesetzt, wenn der Bau der dritten Landebahn des Hongkong International Airports genehmigt wird, sagen Umweltaktivisten.

Der Bericht über die Auswirkungen der Landebahn auf die Umwelt wurde von mehreren Gruppen, darunter dem World Wide Fund for Nature und der Hongkong Gesellschaft für die Erhaltung der Delfine, kritisiert.

Chinesische weiße Delfine bewohnen überwiegend den Pearl River und Gewässern vor Taiwan. Sie sind eines der bedeutendsten geschützten Tiere des Landes.

Nach Informationen der Umweltschutzgruppen hat die Zahl der chinesischen weißen Delfine in den Gewässern von Hongkong im Laufe des letzten Jahrzehnts, überwiegend aufgrund von Landgewinnung, Baumaßnahmen und Umweltverschmutzung, von 154 auf 62 abgenommen.

Der Bericht besagt weiterhin, die dritte Landebahn werde auf 672 Hektar neugewonnenem, trockengelegtem Land gebaut. Die Landebahn wird gebaut, um bis 2030 die Passagierkapazität des Flughafens auf 102 Millionen und die Frachtkapazität auf 8,9 Millionen Tonnen pro Jahr zu erhöhen.

Der Bericht gesteht ein, dass es einen "unbedeutenden bis mittelgroßen Einfluss" auf Meerestiere gäbe und verspricht den Verzicht auf Sprengungen unter Wasser, die vermutlich große Schäden zur Folge hätten. Weiterhin ist ein Seewasserpark mit 2400 Hektar geplant, um die Delfine zurückzulocken.

Umweltaktivisten sagen, die L-förmige Landebahn würde den Meerestieren mehr Wasser wegnehmen, als die angegebene Fläche für neugewonnenes Land.

Gemäß Lam Chiu-ying, Professor an der Chinesischen Universität von Hongkong, wird der verringerte Lebensraum, der Lärm und mögliche Unfälle die Meerestiere belasten. Er sagte weiter, es sei ungewiss, ob der Seewasserpark die Delfine zurücklocken wird und schlägt stattdessen vor, die Auslastung der beiden bestehenden Landebahnen zu erhöhen.