Im Kampf gegen das Rauchen erwägt China eine Erhöhung der Tabaksteuer. Die letzte Erhöhung der Tabaksteuer im Jahr 2009 zeigte jedoch wenig Wirkung. Dies lag vor allem daran, dass die höheren Steuern nicht an den Endverbraucher weitergegeben wurden.

China erwägt derzeit eine Anhebung der Tabaksteuer und der Zigarettenpreise, um die Zahl der Raucher im Land zu reduzieren, erklärte ein Funktionär am Mittwoch.

Yao Hongwen von der Staatlichen Kommission für Bevölkerung und Familienplanung sagte, die Kommission werde mit anderen Agenturen zusammenarbeiten, um eine Steuererhöhung als einen Weg zum Schutz der öffentlichen Gesundheit anzustreben.

"China befindet sich nun auf dem Weg der Finanz- und Steuerreform, was uns eine seltene Gelegenheit bietet, die Tabaksteuer und die Preise für Tabakkontrolle zu erhöhen", sagte Yao.

Die chinesische Regierung erhöhte die Tabaksteuern zuletzt im Jahr 2009. In einem im Mai veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO heißt es jedoch, dass Chinas Steuererhöhung keine Auswirkungen auf den Tabakkonsum gehabt hätte, da die "höheren Steuern nicht an die Verkaufspreise von Zigaretten weitergegeben wurden."

In dem Bericht heißt es weiter, dass Tabak in China sehr billig und erschwinglich sei, da die Durchschnittseinkommen im Zuge des rasanten chinesischen Wirtschaftswachstums und der Entwicklung anstiegen.

Als weltweit größter Tabakproduzent und –konsument hat China mehr als 300 Millionen Raucher. Weitere 740 Millionen Menschen sind jedes Jahr dem Passivrauchen ausgesetzt. Laut Yao sterben jährlich etwa 1,36 Millionen Chinesen an Krankheiten, die mit Tabakkonsum zusammenhängen.

Das Rechtsamt (Legislative Affairs Office) des Staatsrates veröffentlichte im vergangenen Monat einen Entwurf für eine Verordnung zur Tabakkontrolle. Darin heißt es, dass China jegliche Form der Tabakwerbung, des Sponsorings und der Unterstützung von Tabakprodukten verbieten werde.

Ende des Jahres 2013 forderte die Zentralregierung Regierungsbeamte auf, mit gutem Vorbild voranzugehen und nicht mehr an öffentlichen Plätzen zu rauchen.