Chinesische Gerichte erhalten offizielle englische Namen

Ausländer werden während der Olympischen Spiele in Beijing (Peking) kein Problem haben, Essen zu bestellen, da die meisten Gerichte und Getränke englische Bezeichnungen haben werden.

Das Beijinger Tourismusamt hat eine Liste mit 2753 Gerichten und Getränken veröffentlicht, um die öffentliche Meinung einzuholen. Die endgültige Liste wird von Restaurants im ganzen Land genutzt werden und die bisher verwendeten, zum Teil sehr fragwürdigen Übersetzungen ersetzen, teilte das Amt weiter mit.

Im Rahmen der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2008 hat die Stadt auch begonnen, die englischen Übersetzungen bei öffentlichen Einrichtungen, von Straßenschildern und in Hotels zu standardisieren.

Zu den problematischen Übersetzungen der Bezeichnungen chinesischer Gerichte zählen zum Beispiel "Jungfräuliches Huhn" und "Verbrannter Löwenkopf", in Wirklichkeit hergestellt aus jungen Hühnern und Bällen aus Schweinefleisch, die an Löwenköpfe erinnern sollen. Die bisher verwendeten Bezeichnungen verschrecken ausländische Konsumenten oder verursachen Missverständnisse über chinesische Essgewohnheiten.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe des Beijinger städtischen Amtes für auswärtige Angelegenheiten und des Beijinger Tourismusamtes hat seit März vergangenen Jahres an einer Lösung des Problems gearbeitet. Unterstützt wurde die Arbeitsgruppe von 20 Sprachexperten und Managern aus der Gastronomie.

"Die Namen chinesischer Gerichte sind seit Langem Teil unserer Kultur. Wir sollten sie auf eine Art und Weise übersetzen, dass auch Menschen aus anderen Kulturen sie verstehen können", sagte Feng Dongming, Leiter des Übersetzungsprogramms und stellvertretender Leiter der Fakultät für Tourismus bei der Beijing Union University.

Die Namen mancher chinesischer Gerichte bestehen aus kulturellen und künstlerischen Elementen, mit historischem, geografischen oder politischem Hintergrund, andere haben ihren Ursprung in chinesischen Märchen und Volkserzählungen. Manche Bezeichnungen von Gerichten gehen auf Geschichten zurück und können nur von Menschen verstanden werden, die ihre Kultur sehr gut kennen.

Die Übersetzer haben die Namen der Gerichte in vier Kategorien unterteilt, Gerichte die nach ihren Zutaten, Kochmethoden, ihrem Geschmack oder dem Namen einer Person oder eines Ortes heißen.

Gerichte des ersten Typs wurden einfach durch die Verbindung der einzelnen Zutaten mit Bindestrichen vollzogen, zum Beispiel "Pilze-Entenfüße". Auf diese Weise erfahren ausländische Gäste die Zutaten eines Gerichts.

Der zweite Typ wurde entsprechend der verwendeten Kochmethoden übersetzt. Einige chinesische Kochmethoden sind einzigartig und werden in keinem anderen Land verwendet, so zum Beispiel Schnellbraten, Sautieren oder in Chiliöl kochen. Die Übersetzer haben bei diesen Gerichten die Methode an den Anfang gestellt und dann die Zutaten genannt. Auf diese Weise haben sie Verb-Substantiv-Sätze gebildet, zum Beispiel "Geschmorte Schweinefleischwürfel mit Süßkartoffeln".

Die dritte Kategorie beginnt mit dem Geschmack oder der Textur eines Gerichts, zum Beispiel "Knuspriges Huhn".

Der letzte Typ an Gerichten ist nach ihrem Erfinder oder ihrem Ursprungsrot benannt, zum Beispiel "Mapo Tofu". "Mapo Tofu" wurde von einer chinesischen Frau mit dem Namen Mapo erfunden.

Das Komitee plant außerdem die Schaffung eines Trainingsprogramms, um Bedienungen mit Kenntnissen über die Namen der Gerichte auszustatten, für den Fall, dass eine Kunde um zusätzliche Erläuterungen bittet.

(China.org.cn, Xinhua, 3. September 2007)