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15. 09. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Raumfahrt

Neues Raumfahrtzentrum macht großen Schritt vorwärts

Mit dem Baubeginn eines vierten Raketenstartzentrums auf der südchinesischen Insel Hainan erlebt Chinas Raumfahrt einen heftigen Modernisierungsschub. Von dort können ab 2013 kräftigere Raketen starten, die eine höhere Nutzlast tragen.

China begann am Montag mit dem kühnen Bau eines Raketenstartzentrums in Wenchang in der nordöstlichen Ecke der tropischen Inselprovinz Hainan. Damit legte es den Grundstein für das ambitionierte Raumfahrtprogramm der Nation. Das Hainan Space Launch Center, das vierte und südlichste in China, soll bis im Jahre 2013 fertig sein. Dann können dort jährlich zwischen zehn bis zwölf Starts erfolgen.

Das Zentrum wird Trägerraketen der neuesten Generation benutzen, die diverse Nutzlasten ins All bringen können. Darunter geostationäre und polarumkreisende Sateliten, Raumstationen und Sateliten für die Erforschung des tieferen Weltraums, sagte Wang Weichang, Direktor des Hauptquartier des Hainan Spacecenters. Wang machte diese Bemerkungen bei der Zeremonie zur Grundsteinlegung.

In Zukunft sollen die bemannten Flüge hauptsächlich von Hainan aus abheben, manche allerdings nach wie vor von der Provinz Gansu. Das Xihang-Startzentrum in der Provinz Sichuan werde als Unterstützung für das Hainan-Startzentrum eingesetzt werden, sagte Zhang Ping, der stellvertretende Direktor des Hainaner Hauptquartiers. Experten sagen, dass der Ort in Hainan praktischer sei als die drei bereits bestehenden Zentren und dass man von dem südlicheren Ort aus physikalischen Gründen höhere Nutzlasten ins All transportieren kann. Auch würde es weniger kosten, Raketen in Hainan zu starten.

Die gegenwärtigen drei Zentren liegen in den Provinzen Gansu, Sichuan und Shanxi. Das heißt, sie alle können nur über Eisenbahnstecken erreicht werden, auf denen die Trägerraketen zu den Startstätten transportiert werden müssen. Wegen den Einschränkungen, welche vor allem durch die Form der Eisenbahntunnels gegeben sind, ist der Rumpf von Chinas Raketen eher „lang und dünn“, sagte Pang Zhihao, ein Wissenschafter und stellverdrehender Chefredaktor der monatlichen Space International. Das neue Startzentrum ist hingegen auch vom Meer aus zugänglich und erlaubt daher auch viel größere Trägerrakten mit einer höheren Nutzlast. „In Zukunft könnten die Trägerraketen kürzer und dicker sein, was erlaubt, sie leichter zu steuern und was sie in der Folge auch zuverlässiger macht“, fügte Pang an.

Die Tatsache, dass das neue Startzentrum so weit im Süden liegt, nur gerade 19 Grad nördlich des Äquators, hilft ebenfalls. Pang sagte, dass Raketen, die näher am Äquator starten, höhere Nutzlasten transportieren können, da ihnen die Erdrotation bei ihrem Aufstieg hilft.

Long Lehao, ein Experte auf dem Gebiet von Raketen des Types Langer Marsch, sagte, dass Raketen, die in Hainan starten, eine rund 7,4 Prozent höhere Nutzlast tragen können als Raketten, die in Xichang abheben, was 27 Grad nördlich des Äquators liegt. Bei Chinas gegenwärtigen Raketen bedeutet dies eine zusätzliche Frachtmeinge von 300 Kilogramm.

Die Lage des neuen Zentrums sei überdies auch noch aus einem weiten Grund von Vorteil, erklärt Pang. Sollte es einmal bei einem Start Probleme geben, würden die Trümmer nicht in bewohnte Gegenden stürzen. Das Zentrum werde es China ermöglichen, mehr internationele kommerzielle Starts durchzuführen.

Quelle: China Daily

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