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03. 02. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Integrationsprozess

Gala zum Frühlingsfest: Bühne frei für Wanderarbeiter

Schlagwörter: Gala Frühlingsfest: Wanderarbeiter

Die Gala zum Frühlingsfest hat ihre Bühne nun auch für Darsteller aus dem Volk geöffnet: Zum ersten Mal traten bei der populärsten Sendung des chinesischen Fernsehens auch Wanderarbeiter auf.

Die beiden Wanderarbeiter Wang Xu (44) und Liu Gang (29) haben live bei der in ganz China beliebten Sendung gesungen, welche vier Stunden vor Beginn des neuen Mondjahrs (3. Februar) ausgestrahlt wurde. Das Paar hatte bereits zuvor im Internet mit ihrer Version von "Im Frühling" für Begeisterung gesorgt. Für die beiden Darsteller ist mit ihrem Auftritt ein Traum in Erfüllung gegangen: "Es war immer unser Traum, bei der Gala aufzutreten", hatte Liu vor einiger Zeit im Internet geschrieben.

Die beiden Wanderarbeiter Wang Xu (links) aus der Provinz Henan und Liu Gang aus Heilongjiang bei einem ihrer Auftritte.

Bei der diesjährigen Gala konnten Künstler vom Rand der Gesellschaft fünf verschiedene Darbietungen geben. Darunter gab es Bauerntänzer aus Shenzhen, einem wichtigen Fabrikationsort in Südchina, aber auch eine Straßenmusikantin aus Beijing, die auch unter dem Namen Xidan-Mädchen bekannt ist.

Kommentatoren werten die Tatsache, dass nun mehr gewöhnliche Leute bei der Show auftreten, bei der sich normalerweise die chinesischen Superstars die Klinke reichen, als ein Zeichen dafür, dass die unteren Gesellschaftsschichten wie Wanderarbeiter besser integriert werden sollen. So haben dann auch viele Internetnutzer die beiden Bauernsänger emotional unterstützt. "Am Ende des Liedes kamen mir die Tränen, denn auch ich entstamme einer niedrigen Klasse", hieß es etwa in einem Beitrag auf dem Onlineforum des Internetportals sina.com.cn

Chai Jing, eine bekannte Moderatorin bei CCTV, sagte, die Darstellung der beiden Bauern zeige, wie jedes Individuum mit einem eisernen Willem mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig werden kann. Millionen von Bauern sind seit Ende der 1980er-Jahre in die chinesischen Küstenregionen gezogen. Gemäß Regierungsangaben lag diese Zahl 2009 bei 230 Millionen Menschen. Aufgrund ihrer schlechten Ausbildung und wegen mangelnden Fähigkeiten nehmen sie oft anstrengende und schlecht bezahlte Jobs an. Einen Teil ihres Lohnes schicken sie jeweils an ihre Familien in den wenig entwickelten ländlichen Gegenden zurück.

In einem Interview von Xinhua hatte Wang Xu im vergangenen November um mehr Verständnis für die Wanderarbeiter gebeten: "Bitte schaut nicht auf die Wanderarbeiter herab, die vielleicht keine so gute Bildung haben, dafür aber ein gutes Herz." Sie würden die glänzenden Türme in den Städten errichten, auch wenn sie selbst diese vielleicht nie betreten können. "Die Wächter würden wahrscheinlich einen Besucher, der wie ein Bauer aussieht, nicht in die schönen Gebäude reinlassen."

Quelle: Xinhua

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