Städtepartnerschaft zwischen Zhenjiang und Mannheim

Zhenjiang in der ostchinesischen Provinz Jiangsu und Mannheim im deutschen Bundesland Baden-Württemberg haben am Montag eine Städtepartnerschaft geschlossen. Dies ist ein weiteres gutes Beispiel für den Ausbau der Beziehungen zwischen China und Deutschland nicht nur auf zwischenstaatlicher und Regierungsebene, sondern auch direkt zwischen den Städten und vor allem zwischen den Menschen.

Der Vertrag über die Städtepartnerschaft wurde von Oberbürgermeisterin Xu Jingrong für Zhenjiang und Oberbürgermeister Gerhard Widder für Mannheim in Mannheim unterschrieben. Zu den zweitägigen Feierlichkeiten rund um die Aufnahme der Städtepartnerschaft war eine 12köpfige Delegation aus Zhenjiang nach Mannheim gereist.

Neben der feierlichen Vertragsunterzeichnung standen auch Wirtschaftsgespräche, Firmenbesichtigungen und eine Fotoausstellung über Zhenjiang im Foyer des Rathauses auf dem Programm. Außerdem zeigt das Mannheimer Stadtfernsehen eine Serie von Dokumentarfilmen über die Partnerstadt Zhenjiang.

Dass die beiden Städte Zhenjiang und Mannheim zu einer Partnerschaft gefunden haben, ist dabei nicht allein auf den guten Willen beider Städte zurückzuführen, sondern vor allem auch auf die vielen Ähnlichkeiten, die beide Städte gemeinsam haben.

In Zhenjiang mündet der Kaiserkanal in den Jangtse- Fluss, während in Mannheim der Neckar in den Rhein mündet. Beide Städte zählen zu den bedeutendsten Binnenhäfen des jeweiligen Landes und sind von diesem Standortvorteil geprägt. Außerdem spielen beide Städte wirtschaftlich und kulturell eine herausragende Rolle in der gesamten Region und können sich auch von daher gut ergänzen. Umstände also, die einer Partnerschaft eine noch solidere Grundlage verleihen.

Und was bedeutet diese Partnerschaft für die Stadt Mannheim? Dazu der Oberbürgermeister der Stadt, Gerhard Widder: "Dies ist eine Partnerschaft, die uns nicht nur für die Verwaltung, nicht nur für den Rat der Stadt, sondern für die Menschen wichtig ist. Sie ist das Ergebnis einer Entwicklung, die sich jetzt schon viele Jahre hinzieht, über 10 Jahre, und die dazu geführt hat, dass die Bindungen immer enger werden. Und dass in jüngster Zeit in Mannheim ein chinesischer Garten und ein Teehaus entstanden sind, was ein Stück China in unserer Stadt bedeutet. Den heutigen Tag, an dem wir die Partnerschaft unterschrieben haben, halte ich für einen ganz wichtigen Tag. Und das nicht nur für mich, sondern auch für viele Menschen in unserer Stadt."

Initiiert und mit großem Engagement und Einsatz umgesetzt wurde die Partnerschaft vom Ersten Bürgermeister der Stadt Mannheim Dr. Norbert Egger, der auch Ehrenbürger sowohl von Zhenjiang als auch von Qingdao in China ist. Aus welchem Grund? Dazu Norbert Egger: "Das war eine Herzensangelegenheit von Anfang an, kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen mit China zu entwickeln. Das haben wir mit großer Energie vorangetrieben, und da war die Stadt Zhenjiang ein hervorragender Partner. Wir haben vor 10 Jahren hier eine Kulturveranstaltung durchgeführt. Das war eine ganz großartige Ausstellung mit Malereien aus Zhenjiang, hervorragender Maler. Und wir haben dann hier auf unserem großen Maimarkt, an dem in 11 Tagen immer über 400.000 Besucher kommen, jedes Jahr, sechs Jahre lang die Stadt Zhenjiang als Partner gehabt. Sie haben ihre Waren ausgestellt, und das ist bei der Bevölkerung ganz hervorragend angekommen. Und dann haben wir vor 3 Jahren gemeinsam einen chinesischen Garten mit Teehaus gebaut. Das ist eine der bedeutendsten Einrichtungen in ganz Europa, die China errichtet hat. Jedes Jahr kommen über 1,3 Mio. Menschen in diesen Garten. Und ich denke, besser kann man das gar nicht ausdrücken."

Engagiert und sich für das Zustandekommen dieser Partnerschaft eingesetzt hat sich auch die Stadt Zhenjiang. Trotz mehrmaliger Führungswechsel innerhalb der Stadtregierung in den vergangenen 10 Jahren hat das Streben nach einer soliden Partnerschaft mit der Stadt Mannheim nie nachgelassen. Zu der Bedeutung der Partnerschaft mit Mannheim für Zhenjiang sagt Oberbürgermeisterin Xu Jingrong: "Wir glauben, die Kontakte mit der Stadt Mannheim sind für uns von wichtiger Bedeutung, vor allem für die Entwicklung der Industrie, der Wissenschaft und der Technik. Europäische Länder zählen zu den führenden Ländern der Welt in all diesen Bereichen. Wir hoffen aufrichtig, dass die Partnerschaft zur Verbesserung der Industrie und überhaupt zur wirtschaftlichen Entwicklung in Zhenjiang beitragen wird."

Was im Kleinen möglich ist, kann sich auf das Große auswirken. Die Städte spielen zwar keine offizielle, formale Rolle im globalen Geschehen zwischen den Völkern, die Städte ermöglichen aber die unverzichtbaren direkten Begegnungen und Beziehungen zwischen den Menschen auf lokaler Ebene. Sie tragen dazu bei, dass die Bürger andere Kulturen und Lebensweisen kennen und verstehen lernen, und damit tragen sie zur Völkerverständigung und zur gemeinsamen Entwicklung bei.

(CRI/China.org.cn, 4. März 2004)