Akademie der Wissenschaften und Max-Planck-Gesellschaft feiern 30 Jahre Zusammenarbeit

Die Chinesische Akademie der Wissenschaften und die deutsche Max-Planck-Gesellschaft haben am Montag in Beijing mit einem Festakt das 30 jährige Bestehen ihrer Forschungszusammenarbeit gefeiert. Staatskommissarin Chen Zhili unterstrich in einer Ansprache während des Festakts, dass sich die chinesische Regierung weiterhin für eine umfassende, und langfristige Partnerschaft zwischen China und Deutschland im Bereich Wissenschaft und Technik einsetzen werde.

An dem Festakt im großen Saal der Bibliothek der Chinesischen Akademie der Wissenschaften nordwestlich des Beijinger Stadtzentrums nahmen rund 1.000 Vertreter aus der Wissenschaft aus China und Deutschland teil. Zum Auftakt der Veranstaltung wurden Grußschreiben des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao und des scheidenden deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau verlesen. Beide Staatsoberhäupter würdigten den Beitrag der führenden Forschungsinstitutionen beider Länder zur Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses. Die Zusammenarbeit sei beispielhaft.

Der Präsident der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Lu Yongxiang, der vor mehr als 20 Jahren in Aachen promoviert hatte, würdigte in einem Gespräch mit Radio China International die Zusammenarbeit seiner Institution mit der Max-Planck-Gesellschaft: "30 Jahre Zusammenarbeit zwischen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Max-Planck-Gesellschaft resultierten meiner Meinung nach in die beste Partnerschaft zwischen Forschungsorganisationen weltweit, nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch im High-Tech-Bereich. Die Zusammenarbeit bringt nicht nur Ergebnisse für die Forschung, sondern durch sie werden auch junge Wissenschaftler in beiden Ländern herangebildet."

Der Präsident des Max-Planck-Instituts Prof. Peter Gruss, sagte in einem Interview, seine Organisation werde sich künftig auf der Grundlage des gegenseitigen Nutzens verstärkt um die Ausbildung junger Wissenschaftler aus China bemühen: "Die Zusammenarbeit zwischen dem Max-Planck-Institut und der Chinesischen Akademie ist vorbildlich. Es ist eine Zusammenarbeit, die sich auf Personen stützt und sich in über 30 Jahren schrittweise entwickelt hat. Sie ist inzwischen so stark ist, dass wir beruhigt in die Zukunft sehen können. Die Max-Planck-Gesellschaft wird auch in Zukunft weiter junge chinesische Wissenschaftler ausbilden, mit dem Ziel, dass diese anschließend hier in China arbeiten und eine Zukunft haben, und in dieser Zukunft eine unabhängige Forschung betreiben können."

Die Zusammenarbeit zwischen der chinesischen Akademie der Wissenschaften und dem deutschen Max-Planck-Institut ist nach den Worten des Vizepräsidenten Akademie der chinesischen Akademie der Wissenschaften, Chen Zhu, ein Vorbild für die internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik.

Wie von der Max-Planck-Gesellschaft zu erfahren ist, kamen rund 10% aller ausländischen Nachwuchs- und Gastwissenschaftler, die im vergangenen Jahr an Max-Plank-Instituten forschten, aus China. Mit 474 Personen hat sich die Anzahl seit 1998 mehr als verdoppelt. Bislang wurden 10 sogenannte Partnergruppen von beiden Seiten eingerichtet, unter der Leitung der chinesischen Wissenschaftler auf Gebieten wie der Raumfahrt, der Material- und Pflanzenforschung, der Chemie und der Mathematik.

Diese Zusammenarbeit bezeichnet Dr. Wolf-Dieter Dudenhausen, Staatssekretär im Bundesministeriums für Bildung und Forschung in einem Interview von CRI als "exzellent": "Die Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Bildung zwischen Deutschland und China ist exzellent. China ist unser wichtigster Partner in Asien, und umgekehrt ist Deutschland auch für China der wichtigste Partner in Europa. Wir haben eigentlich inzwischen in allen Wissenschaftsbereichen, ob Nanotechnologie, Biotechnologie oder Informationstechnologie eine Zusammenarbeit. Wir haben alleine 9 Lenkungsausschüsse für die verschiedenen Gebiete, die kontinuierlich tagen. Und wir sind jetzt soweit, dass wir nicht nur gemeinsame Projekte haben, sondern auch gemeinsame Institute, so z.B. eins für Kommunikationstechnologie und eins für Informationstechnologie. Das eine ist in Berlin und das andere in Beijing. Die Zusammenarbeit lässt sich auch daran sehen, dass in Deutschland über 21.000 chinesische Studenten eingeschrieben sind. Auch ist die Zahl der chinesischen Promotionen in Deutschland die höchste aller ausländischen. Umgekehrt haben wir dadurch, dass wir gemeinsame Studiengänge eingerichtet haben, z.B. zwischen Peking und Aachen, und dadurch, dass sie in Englisch sind, jetzt auch viele deutsche Studenten in China, so das es auch dadurch zu einer Kooperation kommt."

Auf dem Festakt wurden ferner eine Absichtserklärung über die gemeinsame Gründung von Forschungseinrichtungen und die sogenannte Berliner Deklaration über die gemeinsame Nutzung von Wissenschaftsressourcen im Internet unterzeichnet. Dazu kündigte der Präsident der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Lu Yongxiang, an, künftig werde die Forschungszusammenarbeit in den Bereichen Leben und Gesundheit, Ressourcen und Umwelt sowie Luft- und Raumfahrt Priorität haben.

(CRI/China.org.cn, 25. Mai 2004)