Mohe - der kälteste Ort in China

Der kälteste Ort in China ist Mohe in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang. Auf 53 Grad 30 nördlicher Breite ist Mohe nämlich der nördlichste Punkt in China. Deshalb wird Mohe manchmal auch der Nordpol Chinas genannt. Die durchschnittliche Temperatur von Mohe liegt im Winter zwischen minus 30 und minus 40 Grad Celsius. Die niedrigste Temperatur in Mohe lag bei minus 52,3 Grad Celsius und dieser eisige Wert wurde am 13. Februar 1962 gemessen.

Mohe ist eine kleine Stadt am Fuß des Großen Xing'an- Gebirges und auch die am weitesten nördlich gelegene Stadt in China. Gegenüber von Mohe, am anderen Ufer des Flusses, den die Chinesen Heilongjiang, also Schwarzen-Drachen-Fluss nennen und die Russen Amur, liegt Tschita in Sibirien. Dieser mächtige Strom ist die Grenze zwischen China und Rußland. Besucher können am Heilongjiang die einzigartige Schneelandschaft und die scheinbar endlosen Wälder der Tundra bewundern.

Mohe ist der einzige Ort in China, der so weit nördlich liegt, dass man hier im Sommer tatsächlich das Phänomen der Mitternachtssonne beobachten kann.

Rund um den 21. Juni, also zur Zeit der kürzesten Nacht des Jahres, da wird es nämlich in Mohe auch in der Nacht nicht ganz dunkel. Selbst um 23 Uhr ist es noch so hell, dass man im Freien lesen und schreiben kann. Um Mitternacht ist es ein wenig dämmrig, und kurz vor ein Uhr morenfrühs geht die Sonne schon wieder auf.

Wenn man Glück hat, kann man in Mohe auch das magische Nordlicht sehen. Wie ein riesiger Vorhang fällt es aus dem Himmel und bedeckt die Erde.

Das Nordlicht erscheint in vielen Formen und Farben. Manchmal bleibt es aber still und hüllt den Horizont ein. In Skandinavien nennt man Nordlicht "Tanzendes Licht". Denn oft scheint das Nordlicht zu tanzen: Ein Meisterwerk der himmlischen Choreographie.

Der Sommer in Mohe ist sehr kurz, meistens nur ein Monat lang. Dafür ist der Winter dann lang und eisig kalt. Mohe ist ein Bild von immergrünen Kiefern, weißem Eis und Schnee unter blauem Himmel. Auf den Straßen in Mohe sieht man oft Schlitten. Für viele Touristen, besonders für diejenigen, die aus dem schneelosen Südchina kommen, ist Mohe eine völlig neue Welt.

Die Lokalregierung entwickelt momentan ein neues Programm, um den Reiz von Mohe bekannt zu machen. Jedes Jahr findet so zur Zeit der Mitternachtssonne in Mohe ein Festival statt. Dank der einzigartigen Landschaft und der einzigartigen Natur- Phänomene wie einer im Sommer nie untergehenden Sonne zieht Mohe immer mehr Touristen aus dem In- und Ausland an. Aber Mohe, das in der Tiefe der Wälder Nordchinas liegt, ist nur durch eine Eisenbahnlinie mit der Außenwelt verbunden.

Informationen zufolge wird in Mohe demnächst ein Flughafen für zivile Nutzung freigegeben, der wäre dann der nördlichste Flughafen Chinas.

(CRI/China.org.cn, 5. Januar 2004)